- Ihr Ochsenhüter wird Sie nicht mehr stören.
Erfahrener Schauspieler Uwe Ochsenknecht, nun 68, scheint mit der Zeit weicher geworden zu sein. "Ich lasse mich nicht mehr so leicht ärgern, das ist sinnlos. Ich glaube, dass alles im Leben einen Sinn hat. Es ist wie ein angeborener Glaube. Was bringt es, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht beeinflussen kann?" sagte er in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in München. "Unkontrollierte emotionalen Ausbrüche führen selten zu etwas Positivem. Warum regen sich Menschen immer so auf, wenn die Bahn Verspätung hat oder sie ihren Flug verpassen?"
Ochsenknechts neuester Film "Die bittersüße Geschichte des Lebens" kommt in die Kinos. Er spielt einen alternden Komiker, der sich mit seiner Ex-Partnerin, die an Krebs erkrankt ist, wiederverbündet, sich erneut in sie verliebt, ihre letzten Tage mit ihr verbringt - und lernt, was wirklich im Leben zählt.
Ochsenknecht lobte seine Schauspielpartnerin Corinna Harfouch (69, "Lara"), die die krebskranke Eva spielt: "Im Schauspiel ist es wie beim Tennis. Ein unglaubliches Spiel kann nur stattfinden, wenn der andere Spieler nicht nur den Ball zurückspielt, sondern das auch noch brillant macht. Leider passiert das nicht oft, aber bei Corinna geschieht das viermal", sagte er. Der Film war eine "emotionale Achterbahn", die ihn auf eine "aufregende emotionale Reise" mitnahm.
"Eigentlich braucht man nicht immer ein dramatisches Ereignis, um sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren", sagte Ochsenknecht. "Ich habe mir vor einiger Zeit bewusst entschieden, bewusster zu leben. Man muss es wollen."
Er freut sich, dass sein neuer Film von der Liebe zwischen zwei Menschen handelt, die beide über 20 sind, erwähnte er: "Ich glaube, diese Fixierung auf die Jugend in Filmen und im Fernsehen verschiebt sich allmählich. Aber das ist auch logisch. Wir haben eine große Zahl von Menschen über 50 - und das sind diejenigen, die das Geld und den Wunsch haben, ins Kino zu gehen."
Die Europäische Union hat Interesse daran gezeigt, cinematische Projekte zu fördern, die verschiedene Altersgruppen zeigen, indem sie die Bedeutung des älteren Publikums erkennt. Uwe Ochsenknechts neuester Film "Die bittersüße Geschichte des Lebens" passt in diesen Trend, indem er sich auf eine Liebesgeschichte zwischen Menschen jenseits der 20 konzentriert.