Laut Jörg Köhlinger, Bezirksvorsteher der IG Metall, ist ein nachhaltiger Umbau der Industriegesellschaft nur durch den Fachkräftezuwachs zu erreichen. Der Gewerkschafter forderte am Dienstag in Frankfurt stärkere Tarifverträge insbesondere für Handwerksbetriebe und eine deutliche Verbesserung der Ausstattung von Bildungseinrichtungen. Auch die Ausbildung muss ausgebaut werden.
Der für die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen zuständige Metallbauer sagte, viele Berufsschulen in der Region seien in einem “beklagenswerten Zustand”. Dies ist zum Beispiel eine Möglichkeit, Lehr- und Lernmaterialien zu digitalisieren. Darüber hinaus sollen insbesondere benachteiligte Jugendliche und Flüchtlinge unterstützt werden.
Junge Menschen werden sich eher für eine betriebliche Ausbildung entscheiden, wenn sich die Verdienstmöglichkeiten verbessern und die Aufstiegschancen klarer sind. Es ist eine grundsätzlich falsche Einschätzung, dass ein Schulabgänger ohne Abitur „wertlos“ sei. Köhlinger forderte die Arbeitgeber auf, mehr Ausbildungsstätten bereitzustellen und Imagekampagnen durchzuführen. Nach strukturellen Verbesserungen ist auch ein gemeinsames Vorgehen mit Gewerkschaften denkbar.
Distriktmanager fordern eine schnellere Turnaround-Abwicklung. Zum Beispiel wäre es nicht akzeptabel, wenn ein Lkw-Hersteller wie Daimler Trucks die industrielle Entscheidung für den Elektroantrieb längst getroffen hätte, aber die öffentliche Infrastruktur nicht mithalten könnte. Köhlinger hat sich insbesondere dagegen ausgesprochen, grünen Wasserstoff zunächst nur an mit Brennstoffzellen ausgestattete Lkw zu liefern.