Gut eine Woche vor der Oberbürgermeisterwahl in Mainz zeichnet sich ein hohes Interesse an der Stimmabgabe im Wohnzimmer ab. «Wir merken, dass die Briefwahlbeteiligung nochmal extrem gestiegen ist», sagte am Freitag der Leiter des Bürgeramts, Andreas Drubba. Bislang wurden 43.343 Wahlscheine für die Briefwahl ausgestellt; mehr als 20.000 Bürgerinnen und Bürger haben bereits gewählt.
Bei der letzten OB-Wahl im Jahr 2019 waren es insgesamt 31.000 Wahlscheine. Die Wahlbeteiligung erreichte damals im ersten Wahlgang 45,8 Prozent; bei der Stichwahl waren es 40,2 Prozent. Wahlberechtigt sind diesmal rund 162.000 Mainzerinnen und Mainzer.
Die Wahl am 12. Februar wurde nötig, weil der bisherige Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) im Oktober überraschend neuer Innenminister von Rheinland-Pfalz wurde. Die Parteien brauchten danach länger, um über die Kandidatur für die Nachfolge Eblings zu entscheiden.
Für die SPD, die seit 1949 alle Oberbürgermeister in Mainz gestellt hat, kandidiert Mareike von Jungenfeld. Die Grünen, die im Stadtrat die stärkste Fraktion bilden, haben Christian Viering aufgestellt. Die CDU geht mit der Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz ins Rennen. Bereits Wahlkampferfahrung hat der parteilose Bewerber Nino Haase, der 2019 in der Stichwahl einen Achtungserfolg gegen Ebling erzielen konnte, damals mit Unterstützung der CDU. Drei weitere Kandidaten haben FDP, die Linke und die Satirepartei Die Partei aufgestellt.