Kritische Blutversorgungsengpässe an Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wurden vorübergehend behoben. „Nach dem Alarm der vergangenen Wochen haben wir eine sehr hohe Blutspendebereitschaft gesehen“, sagte Stephan David Küpper vom DRK-Blutspendedienst der Deutschen Presse-Agentur Ratingen. „Damit können wir die Klinik glücklicherweise wieder uneingeschränkt beliefern.“ Um Krankenhauspatienten langfristig zuverlässig mit Blut versorgen zu können, sei es wichtig, dass mehr Menschen regelmäßig zum Blutspenden kommen.
Anfang Januar war das Lager des DRK-Blutspendedienstes West, des größten Anbieters in der Region, nahezu leer. Bei manchen Blutgruppen, so Küpper, könnten die Kliniken nur die Hälfte der bestellten Menge liefern. Beispielsweise müssen Opfer von Operationen, Krebsbehandlungen oder Unfällen Blut aufbewahren.
Nach der Telefonkonferenz Anfang des Jahres stieg die Zahl der Spender deutlich an. „Viele Menschen, die lange nicht gespendet hatten, kamen in den vergangenen Wochen zurück“, sagte Küpper. Fast noch wichtiger für das Rote Kreuz: 13 % waren Erstspender – deutlich mehr als in einem normalen Monat.
„Wir freuen uns jetzt auf die nächsten Monate. Es wird entscheidend sein, ob Menschen, die nach unserer Alarmierung Blut gespendet haben, beim nächsten Termin wiederkommen“, sagt Küpper. „Wir brauchen diese Kontinuität dringend. Denn wir brauchen jeden Tag Blutspenden.“
Die Bereitschaft zum Blutspenden nimmt laut Experten weiter ab, Städte liegen immer noch deutlich unter denen auf dem Land. Große westliche Kliniken mit eigenen Blutspendezentren kämpfen mit den gleichen Problemen wie das Rote Kreuz. Insgesamt spenden nur 3 % der Spendenfähigen tatsächlich Blut. Damit zieht die Branche vor allem junge Menschen an, die noch kein Blut gespendet haben.