Fünf Hochschulen aus Sachsen-Anhalt wollen mit einer gemeinsamen Strategie klimaneutral werden. Dazu sei ein hochschulübergreifendes Verbundprojekt unter dem Namen «KlimaPlanReal» ins Leben gerufen worden, teilte die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am Freitag mit. Beteiligt sind neben der Uni Magdeburg die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Magdeburg-Stendal, die Hochschule Anhalt und die Hochschule Harz.
Das Projekt soll drei Jahre laufen und wird den Angaben zufolge mit 1,6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel sei es, Emissionen zu reduzieren. Der Prozess wird von der Magdeburger Umweltpsychologin Ellen Matthies begleitet und evaluiert. Die Koordination liegt bei der Otto-von-Guericke-Universität.
In der ersten Phase soll jede Hochschule eine Bestandsanalyse vornehmen und eine Treibhausgasbilanz erstellen. Außerdem sollen sogenannte Hochschulklimaräte Empfehlungen erarbeiten, mit denen die Klimaneutralität erreicht werden kann. «Ein besonderes Merkmal dieses Gremiums ist es, dass es nicht gewählt oder ernannt wird», sagte Projektkoordinator der Universität Magdeburg, Christian Künzel. «Es wird eine Losdemokratie geben, ähnlich wie in Bürgerräten, bei der die Mitglieder per Zufallsprinzip ausgewählt werden. Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, Meinungsvielfalt, aber auch Akzeptanz zu gewährleisten.»
Dabei werden nach Angaben der Uni Magdeburg alle Interessensgruppen beteiligt: Professoren, Mitarbeiter, Studentinnen und Studenten. Transformationsteams sollen die Empfehlungen später umsetzen. Am Ende des Projektes soll ein Bericht vorliegen, der auch anderen Hochschulen auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen könnte.