- Hitlers Ehrenbürgerschaft wird symbolisch widerrufen
Adolf Hitler und der damalige Baden-NSDAP-Gauleiter Robert Wagner sollen ihre Ehrenbürgerrechte symbolisch für den Karlsruher Stadtteil Neureut aberkannt werden. Die Stadt bereitet dies, wie sie mitteilt, vor.
Hintergrund ist, dass Neureut erst 1975 eingemeindet wurde. Karlsruhe hatte die Ehrenbürgerrechte der ehemaligen Nazi-Führer jedoch bereits 1946 widerrufen - und damit lange vor der Eingemeindung von Neureut. Dies war dort erst 1975 der Fall.
Wissenschaftler des Generallandesarchivs in Karlsruhe hatten im Mai vorgeschlagen, den Widerruf der Ehrenbürgerschaft von Hitler zu prüfen. Die Verleihung war dem Diktator nie offiziell entzogen worden. Damals ging es um andere aktuelle Stadtteile und Ehrenbürgerschaften.
In vielen Fällen war der Widerruf bereits erfolgt
Eine Überprüfung durch die Verwaltung ergab jedoch, dass in den anderen ehemaligen selbständigen Gemeinden mit Ausnahme von Neureut Ehrenbürgerschaften widerrufen wurden oder dass die Gemeinden bereits vor dem Widerruf 1946 in die Stadt Karlsruhe eingegliedert waren, so dass der Akt dort maßgeblich war.
Dies gilt auch für den damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Die Stadt hatte seine Ehrenbürgerrechte symbolisch im Jahr 2018 widerrufen, wie sie mitteilte.
"Die Ehrenbürgerwürde endet mit dem Tod des Ehrenbürgers", erklärte das Rathaus. "Darüber hinaus kann eine Stadt die Ehrenbürgerwürde einer Person posthum symbolisch entziehen."
Während des Dritten Reiches hatten zahlreiche Städte und Gemeinden Hitler die Ehrenbürgerwürde verliehen. In einigen Fällen wurde die Ehre erst Jahrzehnte später widerrufen.
Die Stadt Karlsruhe erwägt nun, die Ehrenbürgerwürde von Adolf Hitler für den Stadtteil Neureut symbolisch zu widerrufen, da dieser erst 1975 eingemeindet wurde. Obwohl Karlsruhe die Ehrenbürgerrechte ehemaliger Nazi-Führer 1946 widerrief, betraf dies Neureut aufgrund seiner damaligen Unabhängigkeit nicht.
Im Licht des Vorschlags von Wissenschaftlern des Generallandesarchivs in Karlsruhe prüft die Gemeinde den Widerruf von Hitlers Ehrenbürgerwürde, die ihm während seines Lebens nie offiziell entzogen wurde.