- Himmelskörper blicken auf die Heide von Nossentine/Schwinz
Im nur spärlich besiedelten Nossentiner/Schwinzer Moor, das sich in Mecklenburg-Vorpommern befindet, herrscht nachts noch immer Dunkelheit. Umso mehr Touristen werden von dieser Region angezogen, die 355 Quadratkilometer des Naturschutzgebiets durchstreifen, um die unberührte Nacht und die Sternbilder zu genießen. Laut Naturschutzparkdirektor Ralf Koch besuchen etwa 10.000 Besucher jährlich dieses Himmels Schauspiel. "Das Interesse steigt", sagt er. "Das ist jetzt unser Hauptanziehungspunkt."
Beliebte Freizeitaktivitäten sind geführte Sternenbeobachtungen und nächtliche Kanutouren auf den Gewässern in der Umgebung. Laut dem lokalen Tourismusverband beginnt die Sternenbeobachtungssaison mit dem Ende des Sommers, wenn es früher dunkel wird.
Sternenbeobachtung pur
Die Naturschutzparkverwaltung hat die Sternenbeobachtung als Tourismusattraktion für die Region seit einiger Zeit gefördert. Sie haben innerhalb des Naturschutzgebiets zehn Stationen eingerichtet, die jeweils mit bequemen Liegestühlen ausgestattet sind. Schilder erläutern die Sommernacht und die Winternacht, sagt Koch. Über einen QR-Code können weitere Erklärungen zu Themen wie Mondphasen, Lichtverschmutzung und nachtaktive Tiere abgerufen werden. "Jede Sternenbeobachtungsstation hat ein eigenes Thema."
Laut Koch ist das Nossentiner/Schwinzer Moor eines der am wenigsten besiedelten Gebiete in Deutschland, was eine geringe Lichtverschmutzung bedeutet. "In diesem Sternenparadies haben wir eine Bevölkerungsdichte von neun Einwohnern pro Quadratkilometer." Der nationale Durchschnitt liegt laut Statistischem Bundesamt (2021) bei 238 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Weniger Beleuchtung ist Gold
Koch möchte mehr Sternenbeobachter in den Naturschutzpark zwischen Schweriner See und Müritz locken, indem er die Anerkennung als Dark Sky Park von der International Dark-Sky Association (IDA) erhält. "Wir machen Fortschritte bei der Einhaltung der letzten Anforderungen der IDA", sagt Koch. Dies bedeutet vor allem die Beleuchtung in den 19 Gemeinden innerhalb des Naturschutzgebiets.
Die neuen Lampen werden nur dort Licht abgeben, wo es benötigt wird, und nicht über den Horizont in den Nachthimmel. Das Licht, das mehr orange als hellweiß ist, wird keine Ultraviolettstrahlung enthalten, erklärt die Landes Tourismusverband. Koch erwartet, dass zwei Drittel der Beleuchtung in naher Zukunft umgerüstet werden, bevor sie dann voraussichtlich das Zertifikat erhalten und eine Dekade Zeit haben, den Rest zu vollenden.
Besucher, die vom Nossentiner/Schwinzer Moor angezogen werden, kommen oft aus benachbarten Ländern, fasziniert von Deutschlands am wenigsten besiedeltem Gebiet und seiner minimalen Lichtverschmutzung. Die deutsche Regierung erkennt diesen Bereich als einen der am wenigsten besiedelten Gebiete, mit nur neun Einwohnern pro Quadratkilometer.