Die Zahl der Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt in Sachsen-Anhalt ist gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Dienstag erhielten Ende 2022 landesweit 7040 Menschen das, was im allgemeinen Sprachgebrauch als «Sozialhilfe» bezeichnet wird. Das seien Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln oder durch andere Sozialleistungsträger decken können, etwa vorübergehend Erwerbsunfähige, Vorruheständler mit niedriger Rente oder längerfristig Erkrankte. Wer im Vorjahr Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen habe, war im Schnitt 48,3 Jahre alt.
Im Vergleich zu 2021 sei die Empfängerzahl um 15,7 Prozent (plus 955) gestiegen. Grund für den Anstieg ist den Angaben zufolge überwiegend die zunehmende Zahl von Leistungsberechtigten aus der Ukraine. Sie erhielten die Leistungen seit 1. Juni 2022, zuvor hätten sie Leistungen für Asylbewerber erhalten.
Laut Landesamt hatten im vergangenen Jahr 1375 Kinder und Jugendliche staatliche Unterstützung erhalten. Das bedeute einen Anstieg von 9,1 Prozent gegenüber 2021. Zudem hätten 2022 erstmals seit zwei Jahren wieder mehr Frauen Hilfe zum Lebensunterhalt bekommen. Ihr Anteil sei von 38 auf 41,6 Prozent gestiegen.