HHLA-Arbeitskreis lehnt Einstieg der Reederei MSC strikt ab
Der Konzernarbeitsausschuss (KBR) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) lehnt den Beitritt von MSC, der weltweit größten Reederei, entschieden ab. „Die Risiken überwiegen bei weitem die Chancen, die HHLA und die Hamburger Hafenwirtschaft werden geschädigt, Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen werden ernsthaft gefährdet“, sagte KBR-Vorstandsvorsitzender Christian Baranowski am Freitag.
Deshalb erklärte die KBR in ihrer Stellungnahme Auch die Stellungnahme zum Übernahmeangebot der Hamburg Port Beteiligungsgesellschaft SE an die HHLA-Aktionäre lehnte den Deal ab. Laut KBR haben HHLA-Vorstand und -Aufsichtsrat bis zum 23. Oktober bis kommenden Montag Zeit, eine Begründung zu dem Angebot abzugeben.
Das Angebot erfolgt unter dem Vorbehalt einer verbindlichen Willenserklärung zwischen MSC und der Stadt Hamburg. Zeichen. Daher wird die HHLA nach erfolgreichem Abschluss der Transaktion als Joint Venture agieren, an dem die Stadt mindestens 50,1 % und MSC bis zu 49,9 % halten wird. Hamburg besitzt derzeit rund 69 % der HHLA. Der Deal bedarf noch der behördlichen Genehmigung. MSC erwartet, dass die Transaktion im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen wird. MSC bot 16,75 € je HHLA-Aktie.
Baranowski sagte, KBR werde wegen des Fabrikverfassungsgesetzes nicht zu Streiks oder Demonstrationen aufrufen. Allerdings gab es bereits Gespräche zwischen Arbeitnehmern und der Gewerkschaft Verdi. Gleichzeitig forderte Baranowski die Hamburger Abgeordneten auf, der Vereinbarung nicht zuzustimmen. Jeder Abgeordnete „tragt eine Verantwortung für das, was er tut. Wir hoffen und erwarten von jedem, dass er dieser Verantwortung gerecht wird.“
Die Unabhängigkeit der HHLA wird gefährdet, wenn die große Reederei MSC eingreift. Schwerer Schaden. „Es besteht die Gefahr, dass Kunden zu Containerterminals abwandern“, sagte Baranowski. Schließlich möchte keine Reederei ihren Konkurrenten dabei helfen, Geld zu verdienen. „Fritz Cola würde Pepsi auch nicht in den Raum stellen.“
Baranowski forderte den Senat auf, im Namen der HHLA-Mitarbeiter klar Stellung zu beziehen. Sollte er die HHLA MSC, die seit fast 140 Jahren im Besitz der Stadt ist, übergeben, müsste ein Rettungstarifvertrag abgeschlossen werden, „um den Erhalt der HHLA AG und aller ihrer Unternehmen und ihrer Strukturen sicherzustellen“. Hierzu zählen auch Bestandsgarantien und der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.
Quelle: www.bild.de