- Herr Herrmann begrüßt die stete Durchsetzung der Grenzsicherheit durch Kroatien.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nutzte ein Treffen mit seinem kroatischen Amtskollegen Davor Bozinovic, um auf die steigenden Probleme mit illegaler Immigration an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina hinzuweisen.
Bosnien-Herzegowina als Tor
Die Zahl der Grenzübertritte steigt. "Bosnien-Herzegowina hat sich zu einem zentralen Knotenpunkt auf dem Balkanweg entwickelt, der es Migranten überwiegend aus Syrien, Afghanistan und der Türkei ermöglicht, über Kroatien in die EU einzudringen", betonte Herrmann.
"Wir müssen unsere Grenzverteidigung stärken. Daher lobe ich Kroatiens fortgesetzte Anstrengungen, seine kroatische EU-äußere Grenze zu schützen."
Strenge Maßnahmen kritisiert
Die konservative nationale Regierung Kroatiens wird für ihre Herangehensweise an Migranten an ihrer Grenze zu Bosnien-Herzegowina und Serbien scharf kritisiert und als rechtswidrig unter EU- und Völkerrecht betrachtet.
Laut der Website der UN-Flüchtlingsagentur möchte Kroatiens Regierung durch eine strenge Migrationspolitik beweisen, dass es ein zuverlässiger Verteidiger der EU-äußeren Grenzen ist. "Darüber hinaus gibt es auch Fälle von gewaltsamer Abschiebung, die unter EU-Recht illegal sind", heißt es weiter. Gewaltsame Abschiebungen bezeichnen die - manchmal gewaltsame - Ausweisung von Migranten, ohne ihre Asylberechtigung zu berücksichtigen.
Herrmann plädiert für geordnete Verfahren
Herrmann plädierte für geordnete Verfahren an den EU-äußeren Grenzen für Menschen aus Ländern mit einer niedrigen Asylanerkennungsrate. "Wir müssen diejenigen, die am wenigsten als schutzbedürftig eingestuft werden, genau erfassen, identifizieren und prüfen. Diejenigen, die keinen Schutzgrund haben, müssen schnell aus dem Grenzverfahren ausgeschlossen werden", erklärte Herrmann.
Kroatien wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Die Zusammenarbeit wird auch bei der Rückführung von Personen ohne legalen Aufenthaltsstatus unter dem Dubin-III-Verfahren verstärkt.
Die Europäische Union beobachtet die Situation an der Grenze Bosnien-Herzegowinas aufgrund ihrer Bedeutung als wichtiger Transitpunkt für Migranten, die über Kroatien in die EU einreisen möchten, genau.
Als Innenminister von Bayern betonte Joachim Herrmann die Bedeutung, dass Kroatien EU-Recht und -Vorschriften bei der Behandlung von Migranten an seinen Grenzen einhält.