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Heftiger Schneefall in Südbayern fordert auch von der Tierwelt ihren Tribut

Teile Südbayerns sind schneebedeckt. Der Einbruch des Winters macht nicht nur den Menschen das Leben schwer: Manche Wildtiere haben weniger Nahrung und benötigen mehr Energie, um der Kälte standzuhalten.

Hirsche wandern auf schneebedeckten Feldern. Foto.aussiedlerbote.de
Hirsche wandern auf schneebedeckten Feldern. Foto.aussiedlerbote.de

Wetter - Heftiger Schneefall in Südbayern fordert auch von der Tierwelt ihren Tribut

Auch in Südbayern machen die starken Schneefälle manchen Wildtieren zu schaffen. Andreas Zahn, Artenschutzexperte beim Bundesinstitut für Naturschutz und Vorsitzender der Regionalgruppe Mühldorf am Inn, sagte, dass es für Hirsche aufgrund des Schnees schwieriger geworden sei, an Nahrung zu kommen. „Aufgrund der Kälte brauchen sie mehr Energie zum Überleben. Deshalb sind sie bei kalten Temperaturen auf Ruhe angewiesen und müssen sich so wenig wie möglich bewegen.“

Zahn erklärte, dass es Eulen und Habichten im Tiefschnee schwerer fällt, Mäuse zu fangen. Ratten hingegen können unter dem Schnee gut überleben und sich von Dingen wie Baumwurzeln oder Kräutern ernähren. Der Schnee bietet ihnen auch Schutz vor Greifvögeln. Andreas Zahn sagt, dass es für Eisvögel auch im Winter schwieriger wird, Nahrung zu finden: Sie ernähren sich von Fischen und anderen Wassertieren. Wenn Teiche und Seen über einen längeren Zeitraum zufrieren, können Eisvögel keine Beute mehr fangen.

Auch die Vogelwelt wurde von strengen Wintern in Teilen Bayerns überrascht, berichtet der Landesverband für Vogel- und Naturschutz (LBV). LBV-Vogelexpertin Angelika Nelson erklärt, dass aufgrund der immer milderen Temperaturen im Herbst und Winter viele Zugvögel länger in Bayern bleiben oder sich sogar gegen einen Zug in den Süden entscheiden. Jetzt, mit viel Eis und Schnee, ist es noch schwieriger, Nahrung zu finden.

Andererseits sei im Winter eine Migration aus Nord- oder Osteuropa nach Bayern zu beobachten, berichtet Andreas Zahn vom Naturschutz: „Zum Beispiel kommen Seidenschwänze im Winter zu uns.“ Die Winter sind hier im Vergleich zu Skandinavien oder Osteuropa relativ mild , wo die Seidenschwänze ihr größtes Brutgebiet und ihren größten Lebensraum haben.

Zane sagte, dass man im Winter oft Silberreiher auf den Wiesen sieht. Dort ging er auf Rattenjagd. Auf dem Speiseplan des Silberreihers stehen neben Mäusen auch Insekten, Amphibien und Fische. In Deutschland galt er bislang überwiegend als Wintergast. Fledermäuse und Igel hingegen stört der aktuelle starke Schneefall in Südbayern nicht – sie haben sich in ihre Höhlen zurückgezogen und halten Winterschlaf.

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Quelle: www.stern.de

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