Heckler & Koch-Geschäft reduziert
Nach Jahren starken Wachstums hat der Waffenhersteller Heckler & Koch einen Rückschlag erlitten. Der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres habe lediglich 215,4 Millionen Euro betragen, 4,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Montag in Oberndorf am Neckar mit. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 39,1 % auf 32,4 Mio. €.
Finanzvorstand Andreas Schnautz begründete diese Entwicklung mit negativen Währungseffekten und allgemein höheren Vergleichswerten – 2022 sei das beste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte, auch dank erfolgreicher Schuldenreduzierung. Der US-Markt boomt. Bis 2023 hat sich die Nachfrage nach Handfeuerwaffen jedoch abgeschwächt.
Insgesamt lag es laut H&K auf dem Niveau von 2021. Doch auch bei diesem Vergleich musste der Hersteller von Sturmgewehren, Maschinengewehren, Pistolen und Granatwerfern einen Kompromiss eingehen: Der Betriebsgewinn war damals etwas höher – das Geschäft war also profitabler als heute. Manager Schnautz wies auf einen Sondereffekt hin: Unter Ausklammerung der F&E-Abschreibungen läge das bisherige Betriebsergebnis höher als im Jahr 2021.
Der CFO geht davon aus, dass der Umsatz im vierten Quartal 2023 steigen wird. „Unsere Position ist sehr solide und bleibt stark.“ Er betonte auch die positiven Aussichten auf regelmäßige Einnahmen aus Großaufträgen: H&K rüstet die französische Armee mit Sturmgewehren aus und liefert diese Jahr für Jahr aus. Gleiches gilt für die Bundeswehr: H&K hofft, im Jahr 2025 eine erste Lieferung von 120.000 Sturmgewehren als Nachfolger des bisher eingesetzten G36 liefern zu können. Die Lieferzeit beträgt mehr als sieben Jahre.
Deutschlands größter Handfeuerwaffenhersteller beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen sowohl Behörden (Militär und Polizei) als auch Zivilisten; der US-Markt ist hier besonders wichtig. Zu den Konkurrenten zählen Beretta aus Italien, FN Herstal aus Belgien, die tschechische CZ Group und ihre US-Tochtergesellschaft Colt sowie der US-Hersteller Smith & Wesson.
Lesen Sie auch:
Quelle: www.dpa.com