- Häusliche Gewalt: 35 Mio. EUR für Opfer
Betroffene von Missbrauch in Heimen, Pflege- und Adoptivfamilien sollen insgesamt 35 Millionen Euro an Anerkennungsleistungen erhalten, wie der Vorschlag einer Expertenkommission in München besagt. Die Kommission hat ein Konzept und eine Verfahrensweise für die Auszahlung dieser Anerkennungsleistungen an die Betroffenen entwickelt - die Vorschläge werden dem Ausschuss des Stadtrats am kommenden Mittwoch zur Entscheidung vorgelegt, wie die Stadt München mitteilte.
Die Zahlungen sollen denen zugutekommen, die von der Jugendwohlfahrt der Stadt in Heime, Pflege- oder Adoptivfamilien gegeben wurden und noch unter den Gewalterfahrungen leiden.
Signale für öffentliche Aufmerksamkeit
"Wir hoffen, dass durch die Auszahlung von Anerkennungsleistungen an die von Gewalt und Missbrauch in ihrer Kindheit betroffenen Personen nicht nur finanzielle Entlastung in ihrem Leben geschaffen, sondern auch dafür gesorgt wird, dass diese Schicksale in der Öffentlichkeit wahrgenommen und anerkannt werden", sagte die Münchner Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).
Allerdings müsse eine höhere Behörde dies zur fairen und unabhängigen Aufarbeitung der Vergangenheit verpflichten. "Die Stadt München hat bereits viel Engagement und Einsatz in diesem Bereich gezeigt und setzt mit den Anerkennungsleistungen als freiwillige Zahlungen ein klares Signal", sagte Dietl.
Kommission entwickelt Kriterien
Im Herbst 2021 setzte der Stadtrat die Kommission ein, um die Vorfälle in Heimen, Pflege- und Adoptivfamilien zu untersuchen. Die Expertenkommission hat bereits Mittel aus dem Stadtbudget in Höhe von 4,3 Millionen Euro für Soforthilfe für die Betroffenen bereitgestellt.
Seit Dezember 2023 arbeitet die Kommission mit Experten für Trauma und Psychotherapie, Opferschutz und Forensische Medizin zusammen, um die Kriterien zu spezifizieren, nach denen die Anerkennungsleistungen verteilt werden. Sie schlägt nun ein Budget von 35 Millionen Euro für die Anerkennungsleistungen vor, das von einem unabhängigen Gremium geprüft und dem Stadtrat in anonymisierter Form präsentiert werden wird.
Die Anerkennungsleistungen, die von der Expertenkommission der Stadt vorgeschlagen werden, sollen an Personen ausgezahlt werden, die Missbrauch in Heimen, Pflege- oder Adoptivfamilien erlitten haben, die von der Jugendwohlfahrt der Stadt betreut wurden. Mit dieser Initiative möchte die Stadt ein starkes Zeichen der Anerkennung und Unterstützung setzen, wie Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl sagte.