Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel hat die voraussichtlich milliardenschwere Dividendenzahlung der Containerreederei Hapag-Lloyd bereits weitgehend verplant. «Wir versuchen, die positiven Einmaleffekte der Hapag-Lloyd-Dividende in den Budgets von Stadt und Konzern zu verstetigen und nutzen sie im Zeitfenster 2023 bis 2026, um wichtige Investitionen in der Stadt tätigen zu können – vom Wohnungsbau, über den Schulbau, den Klimaschutz und die Mobilitätswende», sagte der SPD-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Dividende helfe auch bei der Kompensation der in der Pandemie entstandenen hohen Verluste beim ÖPNV, die in der Energiekrise fortdauerten und leider aufwüchsen.
«Mit dieser gemeinsamen Anstrengung in Kernhaushalt und Konzernbilanz schaffen wir es, die Mittel für Innovation und Investition in den Haushalten 23/24 und 25/26 auf Milliarden-Höhe zu steigern», sagte Dressel. Diesen Weg werde Rot-Grün weitergehen – «gerne weiter mit der Handelskammer, wichtigen Stakeholdern aus Wirtschaft und Wissenschaft».
Die Reederei Hapag-Lloyd hatte zuvor mitgeteilt, dass sie pro Aktie 63 Euro an Dividende ausschütten wolle. Bei einem Anteil der städtischen Beteiligungsgesellschaft HGV von 13,9 Prozent bedeutet dies für die Stadt ein Geldregen über voraussichtlich mehr als 1,5 Milliarden Euro. Insgesamt würden 11,1 Milliarden Euro ausgeschüttet.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt von den sprudelnden Gewinnen der Reederei mit ihren 252 Containerschiffen und weltweit rund 14 500 Beschäftigten profitiert. Damals schüttete Hapag-Lloyd 35 Euro je Aktie aus. Dies bedeutete rund 800 Millionen Euro für die Stadt. Hamburg war 2008 bei der Reederei eingestiegen, um das damals kriselnde Unternehmen in der Hansestadt zu halten.