Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay lobte den partizipativen Prozess der Innenstadtsanierung. „Wir haben es geschafft, es als Zufallsdebatte zu führen“, sagte er während eines Rechtsstreits vor dem Verkehrsgericht Goslar. Onay diskutiert mit Michael Reink vom Handelsverband Deutschland über die veränderte Mobilität von Innenstädten. Onay sagte, es sei wichtig, die Bewohner in die Gestaltung des Stadtzentrums einzubeziehen, um eine Attraktion für Touristen zu schaffen, die die Stadt besuchen.
Geschäft und Konsum bleiben die Hauptgründe, warum Menschen die Innenstadt besuchen, sagte Reink. Außerdem forderte er eine stärkere Beteiligung von Bürgern und Gewerbe beim Wiederaufbau der Innenstadt. „Unsere Kaufstimmung war historisch gesehen schlecht“, sagte er. Infolgedessen reagieren Händler schnell defensiv, wenn Änderungen auftreten. Generell ist dem Einzelhandel aber auch bewusst, dass die Innenstadt mehr Pflanzen und Wasser braucht. „Im Sommer sind es gerade oft über 30 Grad“, sagt Reink. Das sind oft keine Orte mehr zum Wohlfühlen.
Die beiden sind sich einig, dass das Rückwärtsfahren im Stadtverkehr sowohl Einschränkungen als auch Alternativen erfordert. Weniger Autoverkehr darf nicht zu eingeschränkter Mobilität führen. Onay forderte auch mehr Steuerungsmöglichkeiten bei der Entwicklung von innerstädtischen Konzepten, etwa die Umwandlung von Autostraßen in Radwege.
Zum Beispiel soll in Hannover das Parken teurer werden und die S-Bahn bis 2030 zur Innenstadt verbannt werden. Der Lieferverkehr oder die Zufahrt zu Parkhäusern sollen weiterhin möglich sein.