Südschleswigscher Wählerverband SSW-Fraktionsvorsitzender Lars Harms sieht Risiken im friesischen Sprachunterricht Schleswig-Holsteins. In den letzten Jahren ist die Lehre um etwa die Hälfte zurückgegangen. Hams sagte der DPA, dass derzeit nur etwa 750 Schüler Friesisch lernen. „Einer der Gründe ist, dass der Lehrplan relativ unattraktiv ist.“ Es ist kein festes Fach, es gibt keine festen Strukturen, es fehlen Friesischlehrer und Lehrbücher.
SSW fordert die Einrichtung eines hauptamtlichen Friesisch-Sprachprogramms, das Friesischlehrer ausbilden und Unterrichtsmaterialien erstellen soll. „Was mit Hochschulen und Lehrbuchverlagen zu anderen Sprachen passiert, das müssen wir für Friesisch selbst regeln.“ Dazu sollen die Nordfriesische Akademie und die Universitäten Flensburg und Kiel zusammenarbeiten.
Harms rechnet mit jährlichen Kosten von bis zu einer halben Million Euro. „Das ist dringend nötig, um das Kulturgut Friesisch erhalten zu können.“ In Schleswig-Holstein sprechen noch rund 10.000 Menschen Friesisch.
Laut Harms hofft SSW, bis 2023 ein zweites Minderheitenproblem angehen zu können. Der Fraktionsvorsitzende kritisierte, dass viele Kommunen den Schulalltag in dänischen Schulen und anderen freien Schulen nicht in gleichem Maße fördern würden wie ähnliche Angebote in regulären öffentlichen Schulen. Dies gilt zum Beispiel für Bauvorhaben. Einige Kommunen zahlen Dänisch-, Waldorf- oder Pfarrschulen, andere nicht.
„Wir meinen, es muss eine gesetzliche Regelung oder zumindest eine Vereinbarung mit den Kommunen geben, dass diese Schulträger gleich behandelt werden.“ Harms bezog sich auf die Ganztagsversorgungspflicht ab 2026. “Es muss eine ähnliche Finanzierung geben.”