Habecks Abteilung ist verärgert über das plötzliche Ende des EV-Bonus
Der Vorstoß des Ministeriums betrifft die sogenannte Umweltprämie, durch die Käufer von Elektroautos auf Antrag Tausende Euro an staatlichen Zuschüssen erhalten können. Letzte Woche beschlossen die Koalitionsführer, die Finanzierung auslaufen zu lassen, da sie sich auf den Haushalt 2024 geeinigt hatten. Dass der Antragsstopp jedoch am Sonntag in Kraft treten sollte, überraschte viele.
Die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokraten Detlef Müller, Matthias Miersch und Verena Hubertz forderten am Sonntag Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), „einen verlässlicheren Übergang zu organisieren“. Die meisten Menschen „müssen beim Kauf eines Neuwagens sehr genau kalkulieren, wie sie es sich leisten können und haben die Prämie auf jeden Fall eingeplant.“
Das Wirtschaftsministerium dementierte umgehend: Für eine Übergangslösung sei kein Geld vorhanden. Ein Sprecher des Ministeriums räumte ein, dass das Auslaufen der Gelder eine „unglückliche Situation“ für alle schaffen würde, die mit Prämien rechneten. Das kurzfristige Auslaufen des Förderprogramms sei jedoch notwendig geworden, „da die Mittel nicht mehr ausreichen, um nach Sonntag eingegangene Anträge zu berücksichtigen.“ Diese Situation sei eine „unmittelbare Folge“ des Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts.
Zugesagte Fördermittel bleiben jedoch vom Ende der Förderung unberührt und werden weiterhin ausgezahlt. Das Ministerium erklärte, dass bestehende Anträge, die bis zum 17. Dezember (einschließlich) eingehen, in der Reihenfolge ihres Eingangs und ihrer Genehmigung bearbeitet werden, sofern die Finanzierungsvoraussetzungen erfüllt sind.
Ein Ministeriumssprecher betonte am Sonntag, dass die Entscheidung zur kurzfristigen Beendigung der Förderung „gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt“ getroffen worden sei. „Eine einseitige Kritik daran lehnen wir daher ab.“ Der Vorwurf der „einseitigen Kritik“ beziehe sich laut einer Ministeriumsquelle auch auf die kritischen Äußerungen der SPD-Bundestagsfraktion.
„Alle für das Haushaltsjahr 2023 verfügbaren Mittel sind ausgeschöpft“, teilte das Ministerium mit. Die für 2024 noch vorgesehenen Fördermittel in Höhe von 209 Millionen Euro „reichen nur dann aus, wenn die Mittel sofort auslaufen.“
Nach Angaben der AFP gingen zuletzt täglich etwa 1.400 Anträge mit einer durchschnittlichen Fördersumme von 4.000 Euro ein. Jeder weitere Antragstag kostet das Land rund 5,6 Millionen Euro. Sollten die Bewerbungen wie zunächst erwartet zum Jahresende eingestellt werden, werden rund 80 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln benötigt.
Habecks Kabinett wird vom Koalitionspartner Liberaldemokratische Partei unterstützt. FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr sagte der Fink-Zeitung, es sei „richtig, dass diese teuren Mittel früher als geplant aufgebraucht werden“. Dies „trage zur dringenden Notwendigkeit bei, den Bundeshaushalt zu konsolidieren“.
Andererseits warnte Branchenexperte Ferdinand Dudenhofer, dass dies schwerwiegende Folgen für die deutsche Automobilindustrie haben würde. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller wird jetzt erheblich geschädigt“, sagte Dudenhof der Rheinischen Post. Ohne nennenswerte Investitionen in Elektrofahrzeuge verliere die deutsche Industrie einen entscheidenden Vorteil: „Die Chinesen bauen ihre Autoflotte massiv aus.“ Industrie, weil sie Kunden haben . Unsere Hersteller haben keine Kunden mehr.“
Die CDU wirft der Ampelregierung vor, Zehntausende Autokäufer im Stich zu lassen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ulrich Lange forderte in der Fink-Zeitung eine Übergangslösung. Ampeln sorgen für ein „klassisches Geldchaos“, das das Vertrauen untergräbt, da die kurzfristige Einstellung der Prämien beim Kauf von Elektroautos durch den Staat zum Erliegen kommt.
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden seit 2016 durch Umweltprämien insgesamt rund 10 Milliarden Euro für rund 2,1 Millionen Elektrofahrzeuge gezahlt. Mit der Förderung will die Bundesregierung ihr Ziel unterstützen, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße zu bringen.
Lesen Sie auch:
- Hier wird ein Stammesmitglied bestraft
- Verkehrsrechtsanwälte warnen: Sprechen Sie nicht mit der Polizei!
- Wird er 37 Jahre später wegen Juttas Mordes verurteilt?
- Er versuchte auch, seinen Cousin zu töten
Quelle: www.stern.de