Zum Auftakt der weltgrößten Computerspiele-Messe Gamescom hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bekräftigt, dass der Bund die Gamingbranche weiter unterstützen wird. «Mit unserem Förderprogramm für Computerspiele wollen wir auch künftig dazu beitragen, Deutschland als Entwicklungsstandort für Games zu stärken», erklärte der Grünenpolitiker in Köln.
Auf die Kritik aus Politik und Wirtschaft, zu wenig Fördergeld für 2024 einzuplanen und den Wachstumskurs der heimischen Branche damit zu gefährden, ging er in der Mitteilung nicht ein. Am Mittwochabend und am Donnerstag ist Habeck Gast der Kölner Messe.
Das Ministerium will Games-Projekte im kommenden Jahr nur mit 48,7 Millionen Euro unterstützen. Das wären weniger als dieses Jahr, als 70 Millionen Euro bereitstanden. Ursprünglich hatte das Bundeswirtschaftsministerium für dieses Jahr 50 Millionen Euro vorgeschlagen, dieser Wert war im Herbst 2022 aber auf Intervention des Bundestags auf 70 Millionen Euro erhöht worden. Ob das in diesem Herbst erneut passiert, ist offen – Politiker der Ampelkoalition im Bundestag hatten zuletzt zurückhaltend auf die Forderung nach mehr Geld reagiert. Oppositionspolitiker sind dafür.
Der Branchenverband Games fordert eine Aufstockung auf 120 Millionen Euro, um die steigende Nachfrage der Wachstumsbranche zu decken und um deutsche Firmen international wettbewerbsfähig zu halten. Habeck wies darauf hin, dass seit 2019 550 Spiele mit insgesamt mehr als 200 Millionen Euro gefördert worden seien.
Der Bundeswirtschaftsminister betonte die Bedeutung der Spielefirmen in Deutschland. «Die Gamesbranche ist eine entscheidende Wachstumsbranche, die Innovationen im Bereich Künstliche Intelligenz, Simulationen, virtuelle Realität und Augmented Reality vorantreibt», sagte Habeck. «Ihre Zukunftstechnologien finden Eingang in andere Branchen und spielen nicht nur beim Technologietransfer eine entscheidende Rolle, sondern auch für unsere IT-Expertinnen und IT-Experten von morgen.» Die Games-Branche hat in Deutschland rund 12.000 Beschäftigte. Der Markt ist von ausländischen Anbietern dominiert, auf die heimischen Firmen entfällt nur ein Anteil von vier Prozent von dem Geld, das für Games und Hardware ausgegeben wird.