- Gunter Netzer feiert seinen 80. Geburtstag mit großer Zufriedenheit.
Bekannter Fußballspieler Günter Netzer** wird in einem ungewöhnlichen Moment unterbrochen. "Ups, Entschuldigung", murmelt er ins Telefon, klingt alt und amüsiert. "Du hast mich in einer Situation erwischt, die ich in meinem Alltag kaum erlebe." Im Hintergrund hört man Bahnansagen und Menschen sprechen.
Er ist am Bahnhof und kurz davor, in den Zug zu steigen. Er muss das Gespräch schnell beenden, erklärt er höflich. "Sonst verpasse ich meinen Zug." Er versichert, dass sie sich am Nachmittag, zur vereinbarten Uhrzeit, wieder verbinden werden.
Trotz seines Alters bleibt Netzer ein Wortakrobat und Gentleman. Es ist nicht nur die Pünktlichkeit, die beeindruckt, sondern auch die Art, wie er seine Gedanken ausdrückt. Seine Sätze sind so einzigartig wie sein Spiel einst war. Er spielt mit Worten, wie er es damals mit Gerhard Delling in seinen TV-Experten-Tagen tat.
Seine Sätze tanzen flüssig, wie ein Ball unter seinem Fuß. Netzer verwendet Worte wie "wonnevoll", wenn er sein derzeitiges Leben beschreibt. Es ist überzeugend, nicht nur wegen der Worte, sondern auch wegen der Art, wie er sie sagt.
Am kommenden Samstag wird Netzer beeindruckende 80 Jahre alt. Das Gespräch wandert unweigerlich zu seinem aktuellen Leben. Es ist eine Weile her, seit man viel vom Fußball-Legenden gehört hat. Er verfolgt aufmerksam die Olympischen Spiele in Paris.
"Ich habe mich noch nie für Turmspringen interessiert", staunt er. "Was diese Athleten machen, ist einfach unglaublich." Oder Turner: "Diese fesselnde Eleganz! Ich dachte, ich würde nicht länger als zehn Sekunden zuschauen. Jetzt habe ich Stunden damit verbracht - weil ich ein ästhetischer Mensch bin und ich mich wonnevoll gefühlt habe."
Diese Sätze sind es, die dich zum Lachen bringen, wenn du mit ihm sprichst. Du hörst seine Faszination, ohne dass er sie explizit aussprechen muss. Er spricht einfach wie Günter Netzer. Sein Ton bleibt bestehen, seine Wortwahl kreativ.
"Ich bin unglaublich zufrieden mit meinem Leben", erklärt er. "Zufriedenheit ist das, was ich immer gesucht habe." Er scheint es gefunden zu haben. Er genießt es, keine Verpflichtungen zu haben, teilt er mit. "Mein Leben ist so uninteressant, wie es für einen 80-Jährigen sein sollte." In seiner Stimme liegt ein verborgenes Lächeln.
Langweile ist das letzte, was man mit Netzers Leben in Verbindung bringen würde. Hier ist eine beliebte Geschichte, die man nicht vergessen sollte: Düsseldorf's Rheinstadion, 23. Juni 1973, ein bedeutendes Ereignis aus der Vergangenheit, aber immer noch Realität. Gladbach-Star Netzer saß auf der Bank, sein Transfer zu Real Madrid stand bevor.
Die Aufsässige Einwechslung
Mit einem Stand von 1:1, kurz vor Schluss, hatte er genug. "Ich spiele jetzt", rief er seinem Trainer Hennes Weisweiler zu. Mit nur einer Minute übrig, wechselte er sich selbst ein und erzielte kurz darauf das Siegtor. Ironischerweise war es sein letztes Spiel für die Borussia.
Netzer war ein Rebell, ein Nonkonformist, wie ihn die Medien beschrieben. Er trug lange Haare und extravagante Kleidung, fuhr Luxusautos, hatte in seinen frühen Jahren eine Diskothek und hatte häufig Streit mit Weisweiler. Das ist alles Geschichte jetzt. Er lebt derzeit in Zürich und verbringt glücklich Zeit mit seiner Familie. Fußball, erwähnt er, spielt in seinem Leben jetzt eine geringere Rolle.
Er wird wahrscheinlich eine ähnliche Feier an seinem Geburtstag am kommenden Samstag organisieren. Details der Party sind geheim, aber er gibt einen Hinweis auf eine gemütliche Zusammenkunft mit engen Freunden. "Eine kleine Feier", verspricht er und fügt hinzu: "Ich hoffe, es wird ein unvergesslicher Tag." Passend für seinen neuen Lebensstil.
Die Stadt Zürich in der Schweiz ist nun das Zuhause des ehemaligen Fußball-Legenden, Günter Netzer. Trotz seines rebellischen прошлого führt er ein ruhigeres Leben in der Schweiz, das er mehr auf seine Familie als auf Fußball konzentriert.
Netzers Liebe für Sport ist jedoch nicht geschwunden. Er ist besonders fasziniert von den Olympischen Spielen in Paris, wo er die Athletik im Turmspringen und Turnen bewundert.