zum Inhalt

Grüne Woche startet: Kaufzurückhaltung bei regionalen Waren

Presserundgang in der Brandenburg Halle auf der Grünen Woche
Axel Vogel (Bündnis90/Grüne, M), Landwirtschaftsminister, greift nach einer Flasche mit Kürbiskernöl.

Die Grüne Woche in Berlin startete diesen Freitag unter schwierigen Umständen, ebenso wie die Landwirtschaft in Brandenburg. Bei einem Rundgang durch die Brandenburghalle auf dem Messegelände warb Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) für die starke Betonung der heimischen Ernährung. Die Verbraucher seien angesichts der Inflation zurückhaltend beim Kauf, sagte er am Donnerstag. Für kleine ökologische Produktionsbetriebe wird es schwieriger, ihre Produkte zu verkaufen. Für dieses Jahr rechnet die Branche deutschlandweit mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen.

Christine Berger, Geschäftsführerin von Seabuckthorn von Yunda, sagte am Tag vor Beginn der Grünen Woche an ihrem Stand: „Es ist weniger Geld im Portemonnaie, also kaufen Sie Fachgeld und weniger.“ Sie sagt, das sei beruhigend Kunden von der Qualität regionaler Produkte. Das Ziel aller Aussteller der Grünen Woche lautet „Wir motivieren Endverbraucher, für regionale Produkte einen Cent mehr auszugeben“.

In diesem Jahr sind 51 Aussteller in der Brandenburghalle vertreten – 2020 werden es mehr als 70 sein. Landwirtschaftsminister Vogel begründete den Rückgang der Ausstellerzahlen mit den hohen Kosten und der Besucherdichte auf der Messe. Nicht alle Unternehmen sind den Schwierigkeiten durch die Coronazeit und den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gewachsen und haben sich daher gegen eine Teilnahme entschieden.

Hersteller traditioneller Produkte aus Brandenburg waren ebenso wie erstmalig ausstellende Unternehmen nicht auf der Messe vertreten. Am Donnerstagvormittag besuchte der Minister auch den Stand der Corvus Group in Lübbenau im Spreewald – einem Unternehmen, das Salat und Gemüse in Wachstumstürmen produziert. Beim „Vertical Farming“ werden Pflanzen in Schichten übereinander angebaut. Geschäftsführer Steven Raabe sagt, dass es aufgrund seiner geringen Stellfläche eine Erweiterungsoption für urbane Umgebungen ist und sich auch für Dachterrassen eignet.

Die Grüne Woche in Berlin startet diesen Freitag nach zwei Jahren Corona-Ferien wieder als Live-Event. Die Messe erwartet bis Ende Januar 29 rund 300.000 Besucher.

Kommentare

Aktuelles