- Grüne warnen vor Zusammenbruch im öffentlichen Verkehr
Die Grünen im Berliner Landtag werfen der schwarz-roten Senatsregierung vor, den öffentlichen Nahverkehr bis auf die Knochen zu kürzen. "Wir sehen, dass die U-Bahn-Wagen immer öfter ausfallen, weil sie alt sind. Wir brauchen mehr und neue Aufträge und müssen das Tempo erhöhen. Wir müssen die Ausschreibung für die S-Bahn in Gang setzen", sagte Fraktionschef Werner Graf der Deutschen Presse-Agentur. "Momentan passiert aber nichts davon."
Graf: Schwarz-Rot erstickt geplante Investitionen
"Tatsache ist, dass eine U-Bahn nach der anderen ausfällt, weil die Wagen nicht mehr mitkommen. Das führt Ultimately zu einem Zusammenbruch", warnte Graf. Busse und Bahnen sind aber das Rückgrat des Verkehrs in Berlin. "Wenn wir hier Probleme haben, kommt es im ganzen Stadt zu einem großen Chaos – und das riskiert diese Regierung." Die Vorgängerregierung hatte entsprechende Investitionen geplant. Schwarz-Rot erstickt das jetzt.
Die Diskussion darüber, ob Standards bei Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr gerettet werden können und ob der Umstieg der Busflotte auf elektrischen Antrieb Einsparpotential bietet, sieht der Grünen-Politiker skeptisch: "Jetzt den Ziel von einer vollständigen Elektrifizierung der Busflotte bis 2030 aufzugeben, ist sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich Unsinn", sagte er.
Standarddiskussionen bringen Verzögerungen
"Berlin muss E-Busse kaufen, um dem Klima und der Stadtluft gerecht zu werden. Ob jeder Bus einen USB-Anschluss braucht, können wir diskutieren. Aber das macht den Unterschied nicht aus. Diese Standarddiskussionen bringen vor allem Verzögerungen, aber die Investitionen können wir nicht vermeiden."
Natürlich kosten E-Busse mehr. "Aber auf lange Sicht sind sie billiger", sagte Graf. Mit elektrischem Antrieb wird es umgekehrt. "Wir werden dafür sorgen, dass die Strompreise stabil bleiben. Aber in Zukunft werden fossile Brennstoffe immer teurer, darauf müssen wir uns auch vorbereiten."
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) will ihre gesamte Busflotte bis 2030 auf elektrischen Antrieb umstellen und hält an diesem Ziel fest, wie sie selbst mitteilt. Die Umstellung verzögert sich jedoch.
50 mehr elektrischer Gelenkbusse geplant in diesem Jahr
Momentan haben 228 der rund 1.600 BVG-Busse einen elektrischen Antrieb. In diesem und nächsten Jahr sollen 50 neue elektrische Gelenkbusse geliefert werden, wie ein BVG-Sprecher auf Anfrage mitteilte. "Die ersten kommen dieses Jahr." Die BVG steht in ständigem Austausch mit den Behörden, dem Landes- und Bundesregierung über den Zeitplan.
Die Verkehrsverwaltung hat bereits im Juni Verzögerungen bei der Lieferung von E-Bussen angekündigt, da der Bau einer neuen Busdepot nicht wie geplant vorangeschritten ist.
Wir brauchen erschwingliche Preise im öffentlichen Nahverkehr
Der Fraktionschef der Grünen warnt davor, die Erweiterung des öffentlichen Nahverkehrs bei den aktuellen Sparmaßnahmen zu bremsen: "Wir brauchen erschwingliche Preise im öffentlichen Nahverkehr, aber vor allem brauchen wir auch ein sehr gutes Angebot", sagte er. Und das bedeutet, dass wir weiter stark in den öffentlichen Nahverkehr investieren müssen. Wenn ich höre, dass diese Koalition im öffentlichen Nahverkehr den Rotstift ansetzt, frage ich mich, ob das die richtige Prioritätensetzung ist."
"Wir müssen erst einmal die existing fleet wieder in shape bringen. Aber vor allem sehen wir, dass wir derzeit mit Nebelkerzen abgelenkt werden", sagte Graf. "Ein Magnetschwebebahn wird ins Spiel gebracht, die nie kommen wird. Jeden Tag werden neue U-Bahn-Linien versprochen, die nie kommen werden, aber in die existing lines, trains and stations kein mehr Geld investiert wird."
Graf schlägt vor, neue U-Bahn- und S-Bahn-Aufträge zu vergeben, um den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern, da existing vehicles aufgrund von Altersschwäche ausfallen. Die Zuverlässigkeit des Berliner Verkehrs systems, das auf Bussen und Bahnen angewiesen ist, ist entscheidend, um eine stadtweite Chaos zu vermeiden.
Obwohl die höheren Anfangskosten Graf für die Investition in elektrische Busse einräumt, betont er ihre langfristige Kosteneffektivität und Notwendigkeit für die Bewältigung von Klimafragen.