Grüne kritisieren erneut Grenzkontrollen zu Polen
Nach der Ausweitung der festen Kontrollen an der Grenze zu Polen erneuerte die Grünen-Fraktion im Brandenburger Landtag ihre Kritik. Die Grünen-Abgeordnete Sahra Damus sagte am Donnerstag, dass lange tägliche Staus das Leben für Pendler, Schüler und Studenten in Grenzgebieten erschwerten, heißt es in einer Erklärung. Gleichzeitig äußerte sie Zweifel an der Wirksamkeit strenger Grenzkontrollen zur Eindämmung irregulärer Migration. „Dass die Zahl der Asylanträge in Deutschland trotz Kontrollmaßnahmen steigt, zeigt, dass die Fischerei am rechten Rand reine Symbolpolitik ist“, sagte Dams.
Ihr Fraktionskollege Clemens Rostock kritisierte die Bundespolizei Arbeitsbedingungen bei Inspektionen. „Innenminister Stübgen hat die Bundespolizei wirklich im Regen gelassen“, sagte Rostock. Auch die Situation auf den Toiletten sei unerträglich. „Grenzkontrollen sind nicht nur nutzlos, sie werden auch hinter dem Rücken von Grenzinspektoren durchgeführt“, sagten Landesparlamentarier. Olaf Jansen, Leiter des Zentralen Migrationsdienstes, sagte am Dienstag, dass seit der Einführung fester Grenzkontrollen Mitte des 19 -Monat ist die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge um drei Viertel auf 20 bis 30 pro Tag gesunken. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) führte dies auf Kontrollen zurück, die die Risiken für Schmuggler deutlich erhöhen.
Ein Sprecher der Bundespolizei bestritt am Donnerstag auf Nachfrage, dass die Kontrollmaßnahmen den Stau auf der Autobahn 12 bei Frankfurt (Oder) verursacht hätten. „Wir identifizieren Fahrzeuge im Verkehr, die überprüft werden müssen“, sagte er. Soweit er wusste, kam es auf der polnischen Seite zu Staus aufgrund von Unfällen und Baustellen.
Bundesinnenministerin Nancy Feser (SPD) hat die festen Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und Polen verschärft. Die Schweiz hat es am Mittwoch um weitere 20 Tage verlängert. Nach Angaben ihrer Abteilung hat die Bundespolizei seit dem 16. Oktober etwa 90 Schmuggler an diesen Grenzen festgenommen.
Quelle: www.dpa.com