Zwei Frauen, die ehrgeizigeren Klimaschutz und mehr Umverteilung fordern, kandidieren für den Vorsitz der Grünen Jugend. Beide sind bereits Vorstandsmitglieder der Jugendorganisation der Grünen. Svenja Appuhn, eine Medizinstudentin aus Niedersachsen, ist dort für die „Strategie zur Frauen- und Geschlechterförderung“ verantwortlich. Wie es in ihrem Bewerbungsschreiben heißt, glaubt sie, dass „der ökologische Klassenkampf auf lange Sicht gelingen kann.“
Ihre Kollegin Katharina Stowe, eine angehende Meteorologin aus Hamburg, beklagte in ihrem Bewerbungsschreiben, dass junge Menschen , unsere benachteiligten Gruppen, stehen heute unter enormem Arbeitsdruck und fragen sich oft: „Warum müssen wir in dieser kaputten Welt so hart arbeiten?“ „Tagesschau“ (Online) berichtete zunächst über die Bewerbungen der beiden Frauen.
Die Grüne Jugend wählt auf dem dreitägigen Bundeskongress, der am 20. Oktober in Leipzig eröffnet, einen neuen Präsidenten. Kurzfristig sind Konkurrenzkandidaten möglich.
Das aktuelle Führungsduo Sarah-Lee Heinrich und Timon Janus hat sich in vielen Fragen von der Ampelregierung distanziert. Heinrichs Forderungen, insbesondere im Bereich der Sozialpolitik, gingen über die im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben hinaus. Sie hält die von SPD, Grünen und FDP gemeinsam beschlossenen Hilfsmaßnahmen für die Armen angesichts der hohen Inflation für unzureichend. Dzienus zog im Frühjahr Kritik auf sich, als er die Verurteilung der Studentin Lina E. wegen mehrfacher Angriffe auf Rechtsextremisten anfechtete.