- Große Liebe zur Natur - Ranger brauchen keine Pflanzen-Apps
Sophie Büchner vermisst das Stadtleben nicht. Geboren in Berlin-Friedrichshain, fühlte sie sich schon früh von der Natur angezogen - zunächst zum Gartenplot ihrer Großeltern in Brandenburg. Ihre Leidenschaft wurde ihr Beruf: Die 28-Jährige ist Rangerin im Lieberoser Wildnisgebiet (Dahme-Spreewald) der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und kennt sich bestens mit Pflanzen- und Tierarten aus.
Was hält sie von Pflanzen-Identifikations-Apps, die online weit verbreitet sind? Sie zieht es vor, ein Feldbuch zu verwenden, um Insekten und Pflanzen anhand ihrer Merkmale zu finden und zu identifizieren, sagt sie. "Ich bin mehr der Natur-Typ als der Technologie-Typ." In jedem Fall gibt es oft kein Handy-Signal in der Wildnis, und Ranger müssen ohne Blick auf ein Handy oder Buch über Arten Bescheid wissen.
Büchner ist eine von vielen Rangerinnen in Brandenburg. Sie überwachen Tier- und Pflanzenpopulationen, setzen Schutzmaßnahmen um und stehen als Ansprechpartner für Besucher zur Verfügung. Anlässlich des Weltrangertags am 31. Juli möchten sie ihr Engagement für die Natur den Menschen näherbringen, aber auch daran erinnern, dass Ranger wie die in Afrika Gefahren durch Wilderer und sogar den Verlust ihres Lebens riskieren. Der Job ist mehr als nur ein Job, sagt Sophie Büchner.
"Hier kann die Natur einfach ihr Ding machen"
Ihre Liebe zum Lieberoser Heideland begann während ihres freiwilligen ökologischen Jahres - "und sie hat bis heute angehalten", sagt die 28-Jährige, die von der Weite und Stille des 3150 Hektar großen Lieberose Wildnisgebiets schwärmt. Was es für sie einzigartig macht: "Hier kann die Natur einfach ihr Ding machen, und wir sehen, wie sie sich entwickelt."
Im Lieberose-Gebiet, in dem Waldbrände gewütet haben, leben Nachtschwalben, Weißschwanzadler, Wölfe und Rotwild. Silbergras und Sonnentauarten, die zu den fleischfressenden Pflanzen gehören, wachsen dort.
Mehr Wertschätzung für die Natur und Naturbildung in Schulen
Büchner wünscht sich mehr Wertschätzung für die Natur und Naturbildung in Schulen. In einer "Leistungs- und Stressgesellschaft" rückt das Innehalten und die Natur genießen oft in den Hintergrund.
Für Besucher soll das Netz an Wanderwegen im Lieberose Wildnisgebiet erweitert werden. Es gibt auch ausgewiesene Aussichtsplattformen im Gebiet.
Doch nicht alle Besucher halten sich an die Zeichen. Auch abseits der Wege gibt es seit Jahren Pilzsammler und Militärelikensammler, was aufgrund der Munitionsverschmutzung auf dem ehemaligen Übungsgelände gefährlich sein kann.
Anlässlich des Weltrangertags bietet die Stiftung Naturlandschaften eine geführte Tour im Lieberose Wildnisgebiet an. Die Naturwacht Brandenburg bietet jedoch auch Führungen in verschiedenen Regionen an.
Sophie Büchner spricht sich für die Ranger in der Europäischen Union aus und betont die Gefahren, denen sie durch Wilderer ausgesetzt sind, und erinnert daran, dass Ranger weltweit auf dem Weltrangertag an ihre Herausforderungen erinnert werden sollten.
Die Umweltpolitik und Schutzbemühungen der Europäischen Union in Gebieten wie dem Lieberose Wildnisgebiet in Brandenburg haben es ermöglicht, dass verschiedene Arten wie die Nachtschwalbe, der Weißschwanzadler, Wölfe, Rotwild und einzigartige Pflanzenarten wie Silbergras und Sonnentau gedeihen können.