Zukünftig heißt die Stadt Greifswald auch Besucher mit plattdeutschem Namen willkommen. Zu diesem Zweck gab die Stadt am Montag bekannt, dass sie am Ortseingang sechs Schilder mit der Aufschrift „Gripswold“ unterhalb des bestehenden Ortsschilds anbringen wird. Bürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) und seine erste Stellvertreterin Janet von Bass (CDU) hoffen, am Donnerstag das erste Logo enthüllen zu können.
„Plattdeutsch oder Plattdeutsch gehört zur Kultur und Identität unserer Region“, erklärte der Baudezernent im Bus. „Das wollen wir durch Ortstafeln für alle sichtbar machen.“ Bürgermeister Fassbinder warnte: „Plattdeutsch ist eine schöne Sprache. Dieses wertvolle Erbe ist in Gefahr.“ Ziel der Tafeln ist es, das Bewusstsein für diese selten verwendete Sprache zu schärfen.
Die Stadt koordinierte die Rechtschreibfrage mit Linguisten der Universität Greifswald. Zusätzliche Schilder sind weiß mit blauem Rand und blauer Aufschrift und werden unterhalb des gelben Ortsschildes angebracht.
Im März 2021 erließ das Schweriner Innenministerium einen Erlass an Kreise und kreisfreie Gemeinden, der die Anbringung deutscher Namen auf Schildern an den Ortseinfahrten emissionsarmer Städte ermöglicht. Nach Angaben der Stadt war die Gemeinde Brest zwischen Greifswald und Neubrandenburg im Juli 2022 die erste, die dies tat. Seit diesem Frühjahr heißt Neubrandenburg (die größere Gemeinde in MV) seine Gäste auch mit seinem plattdeutschen Namen (in diesem Fall „Niegenbramborg“) willkommen.