Amazon, Meta und vier weitere Tech-Giganten müssen sich künftig an strengere EU-Regeln halten. Die Europäische Kommission will die Marktmacht dieser Unternehmen begrenzen und stuft sie in Brüssel als „Gatekeeper“ ein, die ein wichtiges Tor für gewerbliche Nutzer zum Endverbraucher darstellen.
Zu ihr gehören neben Amazon und Meta (Facebook, WhatsApp, Instagram) mittlerweile auch der Google-Mutterkonzern Alphabet, Apple, ByteDance (Tiktok) und Microsoft. Für Gatekeeper gelten in der EU viele Verbote und Auflagen. Unternehmen haben nun sechs Monate Zeit, die Regeln durchzusetzen.
Nach Angaben des Ausschusses ist eine der Regeln, an die sie sich halten müssen, dass große Unternehmen Daten aus verschiedenen Quellen nur mit der ausdrücklichen Zustimmung der Nutzer zusammenführen dürfen.
Marktmacht der Internetgiganten sollte begrenzt werden
In Zukunft müssen große Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp und iMessage auch für den Empfang von Nachrichten kleinerer Instant-Messenger geöffnet sein. Bei Gruppenchats soll dies erst in den nächsten Jahren passieren. Verstöße können hohe Geldstrafen und in Ausnahmefällen sogar die Sezession zur Folge haben.
Der Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union zielt darauf ab, die Marktmacht von Internetgiganten zu begrenzen, für einen faireren Wettbewerb zu sorgen und den Verbrauchern mehr Freiheiten zu bieten. Online-Optionen – Kaufangebot. In den Geltungsbereich des DMA fallen Unternehmen, die einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro haben. Darüber hinaus müssen sie einen sogenannten zentralen Plattformdienst mit mindestens 45 Millionen aktiven Nutzern in der EU und 10.000 monatlich aktiven Geschäftsnutzern betreiben.
Mit dem rechtsverbindlichen Schwestergesetz, dem Digital Services Act (DSA), wurden vor knapp zehn Tagen strengere Regeln für besonders große Plattformen eingeführt. Darin ist beispielsweise festgelegt, dass Unternehmen Kinderpornografie oder Terrorpropaganda schneller als bisher beseitigen müssen. Im Gegenzug wird es für Benutzer einfacher, solche Inhalte zu melden. Online-Marktplätze wie Amazon sind inzwischen verpflichtet, gefälschte Produkte oder gefährliches Spielzeug nach Möglichkeit zu entfernen und Käufer zu warnen.