Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey befürwortet eine Berliner Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele – bezweifelt aber, dass 2036 das ideale Jahr dafür ist. «Generell habe ich keinen Zweifel, dass Berlin als Sportmetropole in der Lage wäre, Olympische Spiele auszutragen», sagte die SPD-Politikerin der «Berliner Morgenpost» (Dienstag). Dass Berlin derartige Sportgroßveranstaltungen könne und die Berlinerinnen und Berliner sich dafür begeistern könnten, habe die Austragung der Special Olympic World Games gezeigt. Aus ihrer Sicht sei das ebenfalls eine große Chance für die Entwicklung der Stadt – und auch für die Wirtschaft, sagte Giffey.
Klärungsbedarf sieht sie allerdings beim möglichen Austragungsjahr. «Wir müssen gut überlegen, was die Stadt leisten kann», sagte die Wirtschaftssenatorin. Im Koalitionsvertrag sei ein Prüfauftrag für eine Expo 2035 festgehalten. «Wenn wir dann für 2036 eine Olympia-Bewerbung diskutieren, wären das zwei riesige Weltevents in großer zeitlicher Nähe.»
Deshalb sei noch zu klären, welche Rahmenbedingungen beide Veranstaltungen strukturell konkret erforderten und welche Anforderungen damit verbunden seien. «Mit Blick auf eine mögliche Olympia-Bewerbung wäre ich für ein dezentrales Konzept. Berlin als einer von drei oder vier Austragungsorten in Deutschland – das fände ich sinnvoll», sagte Giffey. «Ich denke, es lohnt sich, noch mal zu überlegen, ob 2040 nicht das bessere Datum für diese Spiele wäre.»
Der Deutsche Olympische Sportbund hat einen neuen Versuch für eine Olympia-Bewerbung gestartet. Mit der Kampagne «Deine Idee. Deine Spiele» will er die Bürger für sein Vorhaben gewinnen. Der Dachverband hat nun zunächst eine gemeinsame Olympia-Kandidatur mehrerer deutscher Städte für 2036 und 2040 im Sommer oder 2038 und 2042 im Winter im Blick.