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Geywitz sieht größeren Wohnungsbedarf

Klara Geywitz
Bundesbauministerin Klara Geywitz glaubt, dass in Deutschland noch mehr Wohnungen fehlen als bislang angenommen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) schätzt, dass der Wohnungsbedarf in Deutschland größer ist als früher – trotz Verfehlung aktueller Neubauziele. “Eigentlich brauchen wir vielleicht sogar 500.000 bis 600.000 Wohnungen im Jahr, weil Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen sind”, sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Erst Anfang dieser Woche räumte die Ministerin ein, dass sie auch in diesem Jahr das Bauziel von 400.000 Wohnungen verfehlen werde.

“Letztendlich werde ich den Erfolg meiner Politik nicht an einer festen Zahl messen, sondern daran, ob es beim sozialen Wohnungsbau eine Aufwärtskurve gibt”, sagte Geywitz. Wichtig ist, dass öffentliche Mittel zu bezahlbaren Mieten beitragen.

Als Reaktion auf steigende Mieten forderte der Minister das zuständige Justizministerium auf, die Mietpreisbremse zu verschärfen. Am Freitag sagte sie dem Spiegel, die “Zeit ist reif” für Generalstaatsanwalt Marco Buschmann (FDP), die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Schritte zu unternehmen. „Es wäre schön, wenn der Frühling nicht erst zu uns kommen müsste.“

Die Regierungsparteien Sozialdemokraten, Grüne und Liberaldemokraten haben sich in einem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, Mietpreisgrenzen bis 2029 zu verlängern und zu schließen sogenannte Deckenabsenkungen. Sie deckelt Bestandsmieten in besonders heißen Wohnungsmärkten. Gevitz sagte dem Spiegel, die beiden Gerichtsverfahren seien nicht sehr kompliziert gewesen. Soweit sie wissen, liegt der Entwurf bereits vor. „Im Prinzip einfach zwei Nummern tauschen.“

Der Bauminister zeigt sich auch offen für eine Begrenzung sogenannter Indexmieten. Sie hängen mit der Inflation zusammen, die Mieter bei steigenden Verbraucherpreisen besonders unter Druck setzt. Geywitz könne sich vorstellen, Indexmieten an die allgemeine Mietpreisentwicklung zu koppeln oder auch hier eine Deckelung vorzunehmen, sagte sie. “Aber das steht nicht im Koalitionsvertrag, und die Liberaldemokraten sehen keinen Handlungsbedarf.”

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