In der laufenden Grippesaison wurden in Thüringen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 61 Grippetote gemeldet. In 50 Fällen sei die Virusgrippe die unmittelbare Todesursache gewesen, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage mit. Weitere 11 Patienten starben an anderen Ursachen und waren gleichzeitig mit Influenza infiziert. Seit Herbst wurden in Bayern mehr als 21.300 Influenza-Fälle registriert (Todesschluss: 19. Januar). Das ist mehr als doppelt so viel wie bei der vorangegangenen heftigen Grippewelle 2019/2020, als rund 9.300 Menschen erkrankten.
Inzwischen ist die wütende Grippewelle jedoch abgeebbt. Laut Thüringer Influenza-Wochenblatt wurden in der zweiten Januarwoche offiziell 195 neue Fälle registriert. Die Zahl der wöchentlich erfassten Neuerkrankungen ist weiter rückläufig, nachdem in der vierten Adventswoche ein Höchststand von mehr als 5.100 Fällen verzeichnet wurde. Nach Angaben des Arbeitskreises Influenza des Robert-Koch-Instituts hat die Grippewelle mittlerweile deutschlandweit ihren Höhepunkt erreicht.
In dieser Saison, seit Oktober, sind viele Grippefälle ungewöhnlich früh aufgetreten. In früheren Jahren setzten Krankheitswellen meist erst im Januar richtig ein. Während der Corona-Pandemie haben Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht und die Schließung von Schulen und Kindergärten größere Grippeausbrüche verhindert.
Die offiziell erfassten Zahlen geben jedoch nur einen unvollständigen Überblick über das tatsächliche Infektionsgeschehen. In der Regel werden nur labordiagnostisch gesicherte Erkrankungen gemeldet. Viele Ärzte stellen diese Diagnose jedoch nicht, da die klinischen Symptome oft offensichtlich sind. Daher ist von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen.