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Gesundheitsministerin kritisiert Bundeskrankenhausplan

Thüringer Krankenhäuser legen mit einem vermeintlichen Krankenhausspiegel den Standard der Patientenversorgung offen. Wie schneidet dieser Service im Vergleich zum aktuellen Bundeskrankenhausatlas ab?

Heike Werner (Die Linke), Gesundheitsministerin von Thüringen.
Heike Werner (Die Linke), Gesundheitsministerin von Thüringen.

Wohlbefinden - Gesundheitsministerin kritisiert Bundeskrankenhausplan

Seit zehn Jahren gilt das Thüringer Krankenhausspiegel, eine Publikation, die für ihre gründliche Beurteilung thüringischer Krankenhäuser gelobt wird, als überlegen gegenüber einem neu eingeführten Bundesangebot durch den thüringischen Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Am Montag präsentierte sie in Erfurt die neueste Ausgabe des Thüringer Krankenhausspiegels und kritisierte den Bundesklinikatlas, ein neueres Angebot des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD).

Werner betonte, dass der Atlas, der kurz zuvor eingeführt wurde, zahlreiche Fehler enthält. Sie argumentierte, dass die verwendeten Daten unzureichend seien.

Die Länder hatten vorgeschlagen, dass die Einführung des Bundesklinikatlas aufgeschoben werden sollte, bis es eine größere Datenmenge gesammelt hatte. Leider konnten sie Lauterbach davon überzeugen.

Lauterbach scheint häufig zu suggerieren, dass staatlich geführte Krankenhäuser und Gesundheitsanstalten die Qualität der geleisteten Pflege nicht priorisieren. Werner glaubt, dass dies unzutreffend ist.

Das Thüringer Krankenhausspiegel und der Bundesklinikatlas enthalten Daten über die Häufigkeit verschiedener Behandlungen in verschiedenen Krankenhäusern jährlich. Das Mirror bietet jedoch zusätzliche ausführliche Informationen zu spezifischen Behandlungen. Das erste Thüringer Krankenhausspiegel erschien 2014.

Die Chefin des Thüringer Krankenhausverbands, Gundula Werner, teilte ähnliche Meinungen zum Bundesklinikatlas mit. Sie sagte, dass es wichtig ist, Patienten über die Qualität der Versorgung in einzelnen Kliniken aufzuklären, aber der Atlas dies nicht ausreichend tut. Derzeit sind 31 thüringische Krankenhäuser mit 39 Standorten in der Umfrage enthalten, was fast 90% der thüringischen Krankenhausbetten abdeckt.

Lauterbach beschrieb den Atlas als ein "praktisches Handbuch" zur Navigation durch Deutschlands komplexes Krankenhaussystem, als er im Mai veröffentlicht wurde. Das Bundesgesundheitsministerium plant, weitere Informationen für die Abfrage über diesen Atlas in Zukunft hinzuzufügen.

Das aktuelle Thüringer Krankenhausspiegel widmet sich der Brustkrebsbehandlung. Es zeigt, dass die teilnehmenden Krankenhäuser bessere Pflege für betroffene Frauen anbieten als der Durchschnitt deutscher Krankenhäuser. Beispiele sind, dass 8,1% der Brustkrebsschürfungen in Thüringen wieder operiert werden, während es landesweit 10,7% sind.

Allerdings äußerte Gert Naumann, der Chefarzt der Frauenklinik und der Geburtsklinik am Helios-Krankenhaus in Erfurt, Bedenken über die zunehmende Spezialistenknappheit. Er warnte, dass dies die Fortsetzung hochwertiger Pflege für Brustkrebspatientinnen behindern könnte. Des Weiteren stellt die steigende Belastung in Krankenhäusern eine Bedrohung dar. In den 1990er Jahren verbrachten Patienten im Mittel 13 Tage nach einer Operation. Heute verbringen Patienten der Frauenklinik in Erfurt nur noch 3,4 Tage.

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