Der Landesbetrieb Landwirtschaft (LLH) erwartet in Hessen in diesem Jahr insgesamt eine schwächere Apfelernte, auch wenn einige Sorten gute Erträge bringen dürften. «Die Apfelernte in Hessen fällt in diesem Jahr sehr differenziert aus», sagte Eberhard Walther vom LLH in Kassel der Deutschen Presse-Agentur. «Sowohl im Hausgarten- und Streuobstbereich wie auch im Erwerbsobstbau müssen wir insgesamt mit einer geringeren Ernte rechnen.»
Auch bundesweit rechnen Obstbauern angesichts ungünstiger Witterungsverhältnisse im Frühjahr und Sommer mit einer unterdurchschnittlichen Apfelernte. Das hatte das Statistische Bundesamt am Freitag nach einer ersten Schätzung mitgeteilt.
Die Ursachen dafür seien vielfältig, sagte Walther. Zur Blütezeit ab Ende April seien die Blühbedingungen überwiegend ungünstig gewesen. «Es war sehr frisch und regnerisch. Das führte zu einer recht langen Blühphase, und der Insektenflug war an den meisten Blühtagen recht gering», erklärte Walther. Nach der Blüte sei es dann ab Anfang Mai über sechs Wochen sehr trocken gewesen.
«Wir stellen aber fest, dass einige Sorten dennoch einen recht guten Ertrag bringen», führte Walther aus. Das sei darauf zurückzuführen, dass die verschiedenen Sorten nicht alle gleichzeitig blühten. «Sorten, die an Tagen mit günstigem Blühwetter in der Vollblüte standen, konnten profitieren.» Generell neigten viele Apfelsorten dazu, nicht regelmäßig Jahr für Jahr gleichhohe Erträge zu liefern. «Dass die Erträge jährlich schwanken, ist also normal.»
In Hessen werden auf rund 500 Hektar gewerbsmäßig Äpfel angebaut. Hinzu kommen die Streuobstwiesen.