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Gericht verhandelt über Genehmigung eines Atommülllagers

Radioaktive Abfälle aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Gunderemingen werden voraussichtlich noch Jahrzehnte vor Ort verbleiben. Aber sind dafür gebaute Lager wirklich sicher? Der Staat und manche Bürger sehen das anders.

Auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks befindet sich eine Halle zur Lagerung von Atommüll.....aussiedlerbote.de
Auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks befindet sich eine Halle zur Lagerung von Atommüll. Foto.aussiedlerbote.de

Anwohnerklage - Gericht verhandelt über Genehmigung eines Atommülllagers

Seit Donnerstag steht die Sicherheit des Zwischenlagers für Atommüll in der schwäbischen Landeshauptstadt Gunderemingen erneut auf dem Prüfstand. Mehrere Bewohner des Flüchtlingslagers klagen vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München und fordern vom Bund den Widerruf der 20 Jahre alten Lizenz für das ehemalige Atomkraftwerk.

Sie begründen dies unter anderem damit, dass die Treibstofflager nicht ausreichend geschützt seien, um den Absturz eines großen Passagierflugzeugs oder eines bewaffneten Militärflugzeugs zu verhindern. Zu Beginn des Prozesses diskutierten die Richter mit den Parteien des komplexen Prozesses verschiedene rechtliche Fragen. Beispielsweise die Frage, ob die Genehmigung von 2003 ausgenommen war.

Nach einer ganztägigen mündlichen Verhandlung am Donnerstag entschied der VGH, das Verfahren schriftlich fortzusetzen. Dementsprechend wird das Urteil nun ohne weitere Anhörung gefällt. „Das wird einige Wochen dauern“, sagte ein VGH-Sprecher am Donnerstagabend zu diesem Zeitpunkt.

Die Kläger erhoffen sich durch das norddeutsche Urteil vor einem Jahrzehnt Erfolg. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hob im Juni 2013 die Genehmigung des Zwischenlagers in Brunsbüttel auf, eine Entscheidung, die später vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Im Zwischenlager Brunsbüttel kamen die Richter zu dem Schluss, dass die Anlage nicht ausreichend gegen Terroranschläge wie den Richtungsabsturz eines Airbus A380 oder einen Angriff mit panzerbrechenden Waffen getestet worden sei.

Die Bundesbetreibergesellschaft des Lagers, die BGZ Gesellschaft für Zwischenlager, wies im Vorfeld der Anhörung in München Fragen zur Sicherheit des Lagers zurück. „Das BGZ-Zwischenlager ist eine der sichersten Anlagen in Deutschland“, sagte Unternehmenssprecher Burghard Rosen. Die Maßnahmen zum Schutz vor Terrorismus werden laufend überprüft und bei Bedarf an Gebäuden angepasst. Selbst wenn Terroristen einen Flugzeugabsturz verursachen, besteht für die Menschen in der Region keine Gefahr.

Die Anwälte der Kläger bemängelten jedoch, dass viele Sicherheitsdetails von den Behörden geheim gehalten würden. Auch in Gerichtsverfahren werden Anzeigen nur teilweise eingereicht. „Alles Wesentliche ist geschwärzt“, kritisierte der Anwalt der Kläger. Unter diesen Umständen war die Durchführung eines Atomrechtsprozesses in Deutschland letztlich nahezu unmöglich.

Zwischenlager an deutschen Kernkraftwerksstandorten wurden Anfang der 2000er Jahre geplant und gebaut. Der in den Reaktoren anfallende Atommüll wird an verteilten Standorten gelagert, bis die Bundesrepublik Endlager errichtet. Bereits 2006 hatte der VGH Verfahren gegen das Lager Gunderemingen und zwei weitere Atomzwischenlager in den Freistaatsländern Niederbayern und Unterfranken abgewiesen.

Das Zwischenlager in Gundremmingen (Kreis Günzburg) ist derzeit für die Lagerung von Castor-Fässern mit Brennelementen bis zum Jahr 2046 zugelassen. Gunderemingen, eines der größten Kernkraftwerke Deutschlands mit drei Kernreaktoren, ist seit fast zwei Jahren geschlossen.

Informationen des Bundesamtes zum Zwischenlager in Gundremmingen Übersicht über Zwischenlager in Deutschland Informationen zum Zwischenlager in Brunsbüttel

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Quelle: www.stern.de

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