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Gemischte Zwischenbilanz zum Hühnerverbot

Durchwachsene Zwischenbilanz des Kükentöten-Verbots
Männliche Küken sitzen in einem Korb.

Das Töten männlicher Küken ist in Deutschland seit Anfang 2022 verboten. Aus Sicht der Geflügelwirtschaft und des Tierschutzes sieht die Zwischenbilanz widersprüchlich aus. Eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes sagte, die Tötung von jährlich rund 45 Millionen Küken sei längst überfällig. Doch die Alternativen gefielen Tierschützern nicht: Weder die sogenannte Doppelmastmast noch die Geschlechtsbestimmung von Eiern haben an den Auswüchsen der Hochleistungszucht etwas geändert. Der Umgang mit den überlebenden Brüdern von Legehennen, den sogenannten Brüderhähnen, verstößt oft gegen den Tierschutz. Bei der Bestimmung des Geschlechts von Eiern kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch nicht geschlüpfte Küken Schmerzen verspüren.

Dietmar Tepe vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltung sagt, dass die Kosten für die Eierproduzenten deutlich gestiegen sind (Kate). Er spricht von Mehrkosten von bis zu 2,5 Cent pro Ei. Dieser privatwirtschaftlich organisierte Verein ist bekannt für sein Rückverfolgbarkeitssystem für Eier und Eiprodukte.

In der aktuell schwierigen Marktsituation mit hohen Kosten für die Erzeuger und Kaufzurückhaltung der Verbraucher versucht man, das Tötungsverbot für Küken zu umgehen. Wo das Verbot nicht gilt, ist die Einfuhr von Legehennen aus dem Ausland weiterhin erlaubt, ebenso die Einfuhr von Eiern aus dem Ausland. Laut Tepe werden Eier aus getöteten Hühnern immer noch in verarbeiteten Produkten verwendet, insbesondere in Lebensmitteln. Schließlich war die Vermarktung von Bruderhahn-Fleisch ein Misserfolg: Es gab kaum Nachfrage.

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