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Gebundene Flaschenverschlüsse ab heute Pflicht

Viele Verbraucher ärgern sich über sie: fest angebrachte Plastikdeckel auf Getränkeflaschen. Jetzt sind sie Pflicht. Allerdings gilt die neue Regelung nicht für alle Flaschen.

Lose Plastikdeckel gehören jetzt der Vergangenheit an
Lose Plastikdeckel gehören jetzt der Vergangenheit an
  1. Um Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle in der Umwelt zu reduzieren, wurden in Deutschland seit Heute losen Plastikdeckel für bestimmte Getränke verboten. Das gilt für Einwegverpackungen mit Plastikdeckeln – wie z.B. Säurebecher oder Einweg-PET-Flaschen – mit einem Volumen bis zu drei Liter. Glas oder Metall, sowie wiederverwendbare Getränkgefäße, sind demnach von dieser Vorschrift ausgenommen, laut Bundesministerium für Umwelt.
  2. Der Grund für die Einführung von "Festdeckeln" ist eine EU-Richtlinie. Laut dem Ministerium basiert diese Richtlinie auf einer Studie, die Plastikdeckel unter den häufigsten Plastikabfällen an EU-Stränden findet.
  3. Viele Konsumenten sind bereits mit diesen Deckeln vertraut. Laut dem Bundesumweltamt trat die Vorschrift, die die Anforderungen in Deutschland festlegt, am 3. Juli 2021 in Kraft, wobei ein Dreijahresübergangskalendarium gilt. "Seitdem haben viele Unternehmen ihre Getränkverpackungen schrittweise an die neuen Anforderungen angepasst, bis zum 3. Juli 2024", erklärt das Amt.
  4. Container, die den neuen Anforderungen nicht entsprechen, aber vor dem Deadline auf dem Markt waren, dürfen weiterverkauft werden, laut Umweltministerium (BMUV).
  5. Allerdings ist die BMUV-Sprecherin darüber klar, dass Konsumenten die Schraubdeckel nicht immer positiv sehen. Das Ziel der Richtlinie ist die Umwelt durch kleine Maßnahmen zu schützen. Deshalb sind Schraubdeckel für bestimmte Getränkgefäße notwendig.
  6. Neiter das Ministerium noch das Bundesumweltamt hat aktuell keine Zahlen über die mögliche Reduzierung von Plastikabfällen durch diese Neuvereinbarung. Das deutsche Regierungsplan sieht vor, die Umsetzung der neuen Vorschrift im Jahr 2027 zu evaluieren, laut Umweltministerium.
  7. Philip Heldt, Experte für Ressourcenschutz bei Consumer Central Nordrhein-Westfalen, ist nicht überzeugt von den neuen Schraubdeckeln: "Ich sehe die Änderung der Verschlusskappenart als wirkungslos." In seiner Meinung fehlt die Gesetzgebung den Kernproblem. "Wir konsumieren zu vielen Einwegprodukten", sagt Heldt. "Änderungen an Verschlüssen helfen der Umwelt noch nicht."
  8. Die EU-Richtlinie, die die Verwendung von Festdeckeln initiierte, basiert auf einer Studie, die Plastikdeckel zu den häufigsten Plastikabfällen an EU-Stränden zählt.
  9. Seit der Umsetzung der neuen Vorschrift am 3. Juli 2021 haben viele Unternehmen in Deutschland ihre Getränkverpackungen angepasst, um den neuen Anforderungen bis zum 3. Juli 2024 zu genügen.
  10. Philip Heldt, Experte für Ressourcenschutz bei Consumer Central Nordrhein-Westfalen, kritisiert die neuen Schraubdeckel, da sie in vielen Fällen mehr Material verwenden als die alten Deckel und das Gesetz das Kernproblem, das unzureichende Konsumverhalten, nicht angriff.

Lästig oder nützlich? - Gebundene Flaschenverschlüsse ab heute Pflicht

Laut dem Experten verwenden die neuen Deckel in vielen Fällen mehr Material als die alten Deckel. Heldt argumentiert, dass klare Richtlinien notwendig sind – z.B. eine Vorschrift, die die Leerräume in Produkten reduziert und damit Packagingabfälle reduziert. Verbote gegenüber überflüssigem Überverpacken, wie Zahnpasta-Kartons, würden ebenfalls zu Materialersparnissen und Umweltentlastung führen.

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