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Gaswirtschaft in Deutschland - ebenfalls ein Luxus

Gassparen in Deutschland ist eine Chance mit begrenztem Potenzial. Menschen mit geringem Einkommen brauchen jetzt dringend Hilfe. Es gehört zu den schwierigen Aufgaben der Politik, abzuwägen, was von den Bürgern zu erwarten ist. Heutzutage muss die Bundesregierung dies oft praktizieren. Pandemie, Krieg, Gasknappheit – Krisen häufen sich. Aber auch der Staat kann die Bürger nicht vor allen Schwierigkeiten schützen.

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Die Regierung hielt die Idee, eine Steuer auf Gas zu erheben, für die richtige Entscheidung. Die steigenden Kosten der Gasimporteure nur aus dem Staatshaushalt zu decken, wie es Politiker der SPD und der Linken fordern, dürfte finanziell wenig zielführend und kontraproduktiv sein.

Gaswirtschaft in Deutschland: Gaspreise und Steuern zeigen deutlich die Notlage des Landes

Es mag hart klingen, aber der effektivste Weg, aus der Krise herauszukommen, besteht darin, die Gesellschaft damit zu konfrontieren. Dass dies Wirkung zeigt, ist bereits jetzt sichtbar. Preiserhöhungen, die zum Teil bereits beim Verbraucher angekommen sind, und die Ankündigung einer Steuer haben zu mehr Sparsamkeit geführt.

Gaswirtschaft in Deutschland: Das Land ist in einer beklagenswerten Lage. Foto: Marian Weyo/shutterstock.com

Unternehmen sind erstaunlich clever darin, Gas durch andere Energieträger zu ersetzen. Aber auch Privatpersonen sparen bereits oder steigen auf erneuerbare Energiequellen wie Wärmepumpen und Solaranlagen um.

Andererseits täuscht eine staatliche Gaspreisregulierung, wie es bei den Kraftstoffrabatten der Fall war, über den Ernst der Lage hinweg. Dadurch entsteht die Illusion, dass es nicht so eng wie erwartet sein wird.

Am meisten profitieren jedoch Menschen mit höheren Einkommen. Diejenigen, die auf „großzügigem Land“ leben und daher mehr konsumieren. Viele Ökonomen würden daher eine noch höhere Gebühr als 2,4 Cent pro Kilowattstunde bevorzugen.

Gaswirtschaft in Deutschland: Der Unterschied zwischen Gegenwart und Zukunft

Will das Land unschöne Schlachten um das Gas im Winter vermeiden, muss es bereits jetzt seinen Energieverbrauch senken. Sparen bedeutet auch, den Unterschied zwischen Gegenwart und Zukunft klar zu verstehen. Der heutige Verbrauch spiegelt nicht die aktuellen Kosten wider, und genau darin liegt das Problem.

Gaswirtschaft in Deutschland: Der Unterschied zwischen Gegenwart und Zukunft. Ein Foto:alexkich / shutterstock.com

Für viele Gasverbraucher wird die Steuer mit Verzögerung erhoben. Nur diejenigen Gasverbraucher, die direkt mit ihrem Lieferanten einen Vertrag abgeschlossen haben, werden in Kürze darüber informiert und sehen die Steuer im November und Dezember auf ihrer Abrechnung.

Die meisten Gasverbraucher wohnen jedoch in Mietwohnungen und bezahlen ihre Heizkosten über eine Servicerechnung. Da der Vermieter die Kosten nicht einfach erhöhen darf, sieht er diese Gebühr wahrscheinlich erst auf der nächsten Servicerechnung.

Gut also, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck mehr Transparenz schaffen will. Hauseigentümer werden aufgefordert, die Bewohner besser über Preise und Verbrauch zu informieren. Aber das wird etwas später passieren. Die Regierung sollte dafür sorgen, dass sich der Einzelne über seinen Energieverbrauch im Klaren ist und sich ein Bild von den zukünftigen Kosten macht.

Gaswirtschaft in Deutschland: Soziale Armut und Bankrott

Die Energiekrise darf nicht zu sozialer Armut führen und Unternehmen in den Bankrott treiben. Leider hat die Bundesregierung noch keine Maßnahmen ergriffen, um die mit dieser Gebühr verbundene zusätzliche Belastung zu mindern. Das ist das Wesen der Sozialen Marktwirtschaft.

Drohen Armut und Bankrott? Ein Foto: Veja / shutterstock.com

Anstatt die EU dazu zu drängen, die Gasabgabe von der Mehrwertsteuer zu befreien, sollte die Regierung sie nun mit einem niedrigen Satz von 7% erheben. Mit den Erlösen soll sie die Kosten einkommensschwacher Bürgerinnen und Bürger ausgleichen. Wohngeld und Einmalzahlungen reichen nicht aus.

Gezielte Hilfen sind für Menschen mit geringem Einkommen und Rentner, die keine Sozialleistungen beziehen, erforderlich. Und an alle, bei denen Einnahmen und Ausgaben auch ohne Gaskrise sowieso kaum zusammenfallen.

Wenn man in einer Mietwohnung wohnt, kann das Gas nicht einfach mit einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage ersetzt werden. Daher muss man sich im Winter möglicherweise vor undichten Fenstern und zwischen schlecht isolierten Wänden aufwärmen.

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