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Gast auf Hochzeitsfeier erstochen: Angeklagter zum Schweigen gebracht

Während einer Party in Berlin-Kreuzberg eskaliert ein Streit unter den Gästen. Einer der Männer wirft seinem Kontrahenten vor, eine Affäre mit seiner Frau zu haben und zieht im Zorn ein Messer.

Ein 30-jähriger Mann, der des Mordes an einem anderen Hochzeitsgast beschuldigt wird, steht vor...
Ein 30-jähriger Mann, der des Mordes an einem anderen Hochzeitsgast beschuldigt wird, steht vor Gericht (Archivfoto).

- Gast auf Hochzeitsfeier erstochen: Angeklagter zum Schweigen gebracht

Etwa sieben Monate nach einer tödlichen Messerattacke auf einer Hochzeitsfeier steht ein 30-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht. Er wird beschuldigt, einen 29-jährigen Mann, ebenfalls ein Gast auf der Feier in einer Lokalität im Kreuzberg-Viertel, erstochen zu haben, da er ihn für den Geliebten seiner Frau hielt. In den Tagen vor dem Vorfall soll der 30-Jährige seine Frau wegen des angeblichen Seitensprungs angegriffen und gezwungen haben, eine falsche Anzeige gegen das Opfer zu erstatten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-Jährigen Mord, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vor. Die beiden Verteidigungssyndikusse gaben an, dass ihr Mandant sich momentan nicht zu den Vorwürfen äußert. Sie behaupten, nicht über alle Beweise zu verfügen und haben Fragen und Zweifel.

Geschändet durch die angebliche Affäre?

Der Angeklagte und der 29-Jährige - zwei eritreische Staatsbürger, die sich seit Jahren kannten - trafen sich auf einer Hochzeitsfeier am 29. Dezember des letzten Jahres. Im Laufe des Abends soll der 30-Jährige seinen Landsmann mehrmals aufgefordert haben, privat vor der Tür zu sprechen, angeblich weil er sich durch die mögliche Affäre geschändet fühlte, wie die Anklage lautet.

Als der 29-Jährige ablehnte, soll der Angeklagte zunächst ein Glas nach ihm geworfen haben. Als dann ein 25-Jähriger eingreifen wollte, zog der 30-Jährige ein Messer, verletzte den 25-Jährigen am Oberschenkel und stach seinen Kontrahenten in die linke Brust "in einem Anfall von Raserei" mit der Absicht zu töten, wie die Staatsanwaltschaft behauptet. Die Stichwunde traf das Herz des 29-Jährigen, und er verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Erwürgt und verprügelt Ehefrau

Der Angeklagte - ein Vater von drei Kindern, der seit Ende 2017 in Deutschland lebt und als Reinigungskraft arbeitet - soll seine Frau in ihrer gemeinsamen Wohnung in Berlin-Kreuzberg etwa zwei Wochen vor dem tödlichen Streit mit einem Staubsauger Schlauch erwürgt und verprügelt haben. Die damals 27-Jährige hob ihren rechten Arm schützend und erlitt schmerzhafte Blutergüsse, wie die Anklage lautet. Er soll sie auch bedroht und verlangt haben, dass sie eine falsche Anzeige gegen den 29-Jährigen wegen angeblicher Vergewaltigung erstattet.

Der 30-Jährige wurde kurz nach der tödlichen Messerattacke festgenommen und sitzt seitdem in Haft. Er hatte bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft in einem früheren Fall im Jahr 2022 verbracht. Während dieser Zeit soll der 29-Jährige seiner Landsmännin Hilfe angeboten haben. Der Prozess wird am 13. August fortgesetzt.

Frauen waren bei der Hochzeitsfeier anwesend, auf der die tödliche Messerattacke stattfand. Die angeblichen Handlungen des Angeklagten gegenüber seiner Frau, wie das Erwürgen und Verprügeln, sind kein akzeptables Verhalten gegenüber jeder Frau.

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