Ein weiterer Rückschlag für die Fusionspläne der RTL Group. Der börsennotierte Konzern teilte am Montag in Luxemburg mit, dass die niederländische Wettbewerbsbehörde ACM die geplante Fusion von RTL Nederland und Talpa Network nicht genehmigen wolle. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass erste Markttests die Bedenken nicht ausreichend ausgeräumt hätten. Daher stoppt RTL den Zusammenführungsprozess. Eine förmliche Entscheidung wird in den kommenden Wochen erwartet.
RTL-CEO Thomas Rabe wollte zunächst, dass RTL Nederland und John de Mols Medienunternehmen Talpa Network zu einem größeren Unternehmen fusionieren, um ein stärkerer Wettbewerber für den niederländischen internationalen Streaming-Giganten zu werden. Der Manager ist laut Mitteilung überzeugt, dass sich der Markt über kurz oder lang konsolidieren muss, um mit globalen Streaming-Giganten wie Netflix mithalten zu können.
Erst im September lehnte die Bertelsmann-Gruppe RTL eine geplante Fusion der beiden privaten Fernsehkonzerne Frankreichs ab. Backstage ist eine behördliche Auflage. Wettbewerbsprüfer haben zuvor Bedenken geäußert.
Zuletzt hatte Bertelsmann in Gütersloh weitere Rückschläge zu verzeichnen. Im November wurde bekannt, dass eine milliardenschwere Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster gescheitert war. Die US-Regierung wehrte sich mit einer Kartellklage erfolgreich gegen die Übernahme. Bertelsmann besitzt bereits Penguin Random House, einen der weltweit größten Publikumsverlage. Mit dieser Akquisition hoffen sie, ihre Präsenz in den Vereinigten Staaten auszubauen.