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Für die Hamburger Kommission erstellte Cum-Ex-Akten

Cum-Ex-Prozess
Blick auf das Landgericht in Bonn mit Paragraphen als Türgriff.

Die Staatsanwaltschaft Köln hat weitere Cum-Ex-Unterlagen an den Hamburger Ermittlungsausschuss weitergegeben. Dazu gehöre auch der Inhalt von E-Mail-Postfächern, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums am Donnerstag auf Anfrage in Düsseldorf. Die Daten werden nun zu gegebener Zeit dem Gremium in Hamburg zur Verfügung gestellt.

Über die Veröffentlichung dieser Dokumente gab es heftige Kontroversen. Vor rund einem Monat hatte der nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) scharfe Kritik an der Kölner Staatsanwaltschaft geübt. Sie verzögerte die Weitergabe der Dokumente an den Hamburger Untersuchungsausschuss. Das Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen benachrichtigt manchmal zu spät oder gar nicht.

Limbach verwies konkret auf einen Fall, in dem sein Haus erst bekannt wurde, nachdem er die Staatsanwaltschaft um Dutzende Dokumente gebeten hatte. Tausende Umzugskartons in Köln mussten digitalisiert und gesichtet werden. Hamburger Politiker haben zu diesem und einem weiteren Fall Akten angefordert.

Der frühere Chef der Kölner Staatsanwaltschaft hat aufgrund des Dossierstreits angekündigt, dass er vorzeitig in den Ruhestand gehen wird. Ab dem 1. August gibt es einen neuen kommissarischen Chef.

Die für den Cum-Ex-Fall zuständige Staatsanwaltschaft Köln ermittelt auch gegen die in den Skandal verwickelte Hamburger Warburg Bank. . Bei den Dokumenten und Beweismitteln handelt es sich um Datenträger und andere Beweismittel, die im September 2021 bei einer Razzia der Staatsanwaltschaft Köln in Hamburg beschlagnahmt wurden.

Bei einer Nebentransaktion überträgt ein Anleger Aktien („cum“) rund um den Dividendenstichtag ohne („ex“) Hin- und Rückverteilungsrechte. Daraufhin erstattete das Finanzamt die nicht gezahlte Kapitalertragsteuer. Der Schaden für das Land wird auf 10 Milliarden Euro geschätzt.

Die Rolle des Hamburger Finanzmanagements wurde 2016 und 2017 ausführlich diskutiert. Damals war der jetzige Bundeskanzler Scholz Bürgermeister von Hamburg. Die Untersuchungskommission der Hansestadt soll klären, ob während der Amtszeit von Scholz als Oberbürgermeister führende SPD-Politiker Einfluss auf die steuerliche Behandlung der Warburg Bank hatten.

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