Unter den von Landwirten in Niedersachsen angebauten Beerenfrüchten spielt sie nur eine kleine Rolle, hat aber trotzdem ihre Fans: 16 Betriebe in Niedersachsen bauen derzeit die Brombeere an auf einer Fläche von 15 Hektar. Derzeit läuft die Ernte der süßen Sommerfrucht. «Qualitativ sind dieses Jahr gute Früchte bei uns auf der Station dabei», sagt Felix Koschnick, Leiter der Versuchsanstalt für Beerenobst der Landwirtschaftskammer.
Landwirt Volker Niemeyer aus Bohmte bei Osnabrück hat die dunkelblaue Frucht vor vier Jahren erstmals angebaut. «Dieses Jahr ist es die vierte Ernte», sagt er. Schon seit 20 Jahren baue er Himbeeren an, das sei das Zugpferd seines Betriebs. Aber Brombeeren würden gut dazu passen. «Sie sind so ähnlich wie Himbeeren, deshalb können wir das ganz gut zusammen machen.» Auch bei ihm hängen die Brombeersträucher voller Früchte.
Er setze auf Direktvermarktung, sagt Niemeyer. In erster Linie kämen Selbstpflücker zum Hof, er verkaufe aber auch bestellte Ware. Die Ernte der aromatischen Frucht fange im Juli an und könne bis in den Oktober gehen, bei entsprechenden Witterungsbedingungen auch noch länger.
«Unser Hauptproblem bei Brombeeren ist die Konkurrenz aus Südeuropa», sagt Kammer-Experte Koschnick. Erzeuger aus Spanien oder Marokko, wo sehr viel angebaut werde, könnten die Waren um 50 Prozent günstiger produzieren als in Deutschland. Damit sei der Markt für heimische Produzenten sehr klein.
Dem Statistischen Landesamt zufolge lag der Brombeer-Ertrag im vergangenen Jahr bei gerade einmal vier Tonnen pro Hektar. Insgesamt wurden 61,2 Tonnen geerntet. Die Zahlen sind winzig im Vergleich mit der Heidelbeere: 2022 bauten in Niedersachsen 153 Betriebe auf 2089 Hektar Heidelbeere an, insgesamt wurden 9500 Tonnen Heidelbeeren geerntet.