zum Inhalt

Friedenspreis für Apfelbaum - Sherbakova gibt Lobpreis

Preisgekrönte Journalistin Anne Applebaum erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihre Arbeiten werden als wichtige Beiträge zur Erhaltung der Demokratie angesehen. Die Laudatio hält ein russischer Menschenrechtsaktivist.

Verliehen seit 1959: Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Verliehen seit 1959: Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

- Friedenspreis für Apfelbaum - Sherbakova gibt Lobpreis

Bei der Verleihung des Friedenspreises der deutschen Buchhandels an die polnisch-US-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum wird Irina Scherbakova die Laudatio halten. Die in Moskau geborene Germanistin und Historikerin, eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen Russlands und der ehemaligen Sowjetunion, ehrt die Preisträgerin. Dies gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels bekannt.

Nach ihrem Studium und der Promotion arbeitete Scherbakova als Übersetzerin deutscher Belletristik. 1989 war sie an der Gründung der Organisation "Memorial" beteiligt, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde und sich mit den Verbrechen des Stalinismus in der ehemaligen Sowjetunion auseinandersetzte.

Heute lebt Scherbakova in Berlin.

Nach der Invasion Russlands in der Ukraine und der Auflösung von "Memorial" verließ sie ihre Heimat. Sie lebt nun in Berlin und Israel, wie gemeldet wurde. Scherbakova wurde selbst ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Marion Dönhoff-Preis im Jahr 2022.

Im Juni wurde bekanntgegeben, dass der Friedenspreis in diesem Jahr an Anne Applebaum gehen wird, die als eine der wichtigsten Analystinnen autoritärer Regierungssysteme und Expertin für osteuropäische Geschichte gilt. Sie hatte bereits früh vor der Möglichkeit gewarnt, dass Wladimir Putin gewaltsame Expansionspolitik betreiben könnte.

"In einer Zeit, in der demokratische Errungenschaften und Werte immer mehr verhöhnt und attackiert werden, ist ihre Arbeit ein außerordentlich wichtiger Beitrag zum Erhalt von Demokratie und Frieden", erklärte der Kuratoriumsvorsitzende.

Wichtiger Beitrag zum Erhalt der Demokratie

Anne Applebaum wurde 1964 in Washington D.C. als Kind jüdischer Eltern geboren. Sie lebt seit Jahrzehnten, mit Unterbrechungen, in Polen. Sie ist mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation von Verlegern und Buchhandlungen, vergibt den Friedenspreis seit 1950. Er soll Persönlichkeiten ehren, die durch Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung der Friedensidee beigetragen haben. Der Preis wird traditionell am Ende der Frankfurter Buchmesse verliehen, in diesem Jahr am 20. Oktober. Im vergangenen Jahr wurde der britische-indische Schriftsteller Salman Rushdie geehrt.

Anne Applebaum, als polnisch-US-amerikanische Historikerin und Publizistin, hat einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Demokratie geleistet. Ungeachtet ihres aktuellen Wohnorts in Berlin und Israel wird Scherbakova, eine renommierte Menschenrechtsaktivistin, die Laudatio für Anne Applebaum bei der Verleihung des Friedenspreises der deutschen Buchhandels halten.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles