Martin Hagen, Fraktionsvorsitzender der FDP im Bayerischen Landtag, kritisierte den Umgang von Vizekanzler Hubert Aiwanger mit dem antisemitischen Flugblatt-Vorfall, stimmte dem aber zu. Er ging auf Distanz und rief dazu auf SPD und Grüne treten zurück. „Ich glaube nicht, dass Sie Antisemit sind“, sagte Hagen Ivanger am Donnerstag bei einer Sondersitzung des sogenannten Interimsausschusses des Münchner Landtages. „Nichts, was eine Person im Alter von 16 Jahren sagt oder tut, schließt sie für den Rest ihres Lebens von der Ausübung eines politischen Amtes aus.“
Die Grünen und die Sozialdemokraten haben ihre Anträge bei eingereicht eine Sondersitzung des Ausschusses, in deren Rahmen Bundeskanzler Marcus Söder die Entlassung seines Stellvertreters fordert. Die Liberaldemokraten hingegen forderten lediglich, dass Aiwanger von Parlamentsvertretern befragt werden dürfe. Letzteres wurde von der CSU und Frey Valle mit Mehrheit im Ausschuss überstimmt.
Hagen nannte es „sehr bedauerlich“. „Die Hand, die wir ihm geben wollten, wurde nicht genommen“, sagte Hagen. Die Liberaldemokraten würden „gleichzeitig abwägen“, inwieweit Aiwanger bei der Sitzung noch seine Ansichten äußert.