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Forschungsprojekt erforscht Familiengeschichte in der NS-Zeit

Wissenschaftler der Universität Koblenz wollen im Auftrag des rheinland-pfälzischen Landtages ein Forschungsprojekt starten, um Familienerinnerungen an die NS-Zeit zu erforschen. Unter Enkeln und Urenkeln würden Ahnenerfahrungen oft verzerrt dargestellt, sagte Landtagspräsident Hendrik Herring am Mittwoch in Mainz. Dies gefährdet die notwendige Erinnerungskultur. Das vom Staatsrat in Auftrag gegebene Projekt zielte daher auch darauf ab, neue Lehrkonzepte zur Holocaust-Erinnerung zu entwickeln.

Das Projekt begann mit einer am Mittwoch gestarteten Online-Umfrage, in der die Wissenschaftler etwa 400 Teilnehmer fragten, was sie von den Teilnehmern erwarten. Anschließend werden Tiefeninterviews mit ca. 30 Personen in ca. 10 Haushalten durchgeführt. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni nächsten Jahres bekannt gegeben.

Inka Engel sagt, das Projekt sei eine Fortsetzung einer 2020 durchgeführten Studie mit 49 Teilnehmern aus Rheinland-Pfalz mit begrenzter Bedeutung für das Land von der Universität Koblenz. Die Studie „Memo Deutschland – Multidimensional Memory Monitor“ kommt zu dem Ergebnis, dass fast 68 Prozent der Befragten in Deutschland bestreiten, dass ihre Vorfahren als Täter an NS-Verbrechen beteiligt waren. Mehr als 50 % bestritten, dass ihre Vorfahren Anhänger des NS-Regimes waren.

Herring sagte über die Schutzmauer: „Es gibt viele Familien, die nichts von dieser Zeit wissen wollen.“ wird verschwinden. „Das war die Motivation für den Forschungsauftrag, für den der Staatsrat 150.000 Euro bereitstellte.

Das Forschungsprojekt konzentriert sich auch speziell auf das Gedenken an jüdische Familien und Familien mit Migrationserfahrungen, mit einem wissenschaftlichen Beirat. Beteiligt waren Wissenschaftler der privaten Touro University of Berlin, Teil des American University Network.

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