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Forscher wollen Biopestizide aus Bohnen herstellen

Forschung
Saatgut und Öle in kleinen Amphoren stehen in einem Besprechungsraum des «Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg».

Ein Forschungsinstitut in Magdeburg wollte die Verfügbarkeit pflanzlicher Nebenprodukte erhöhen. Aus der Bohne wird ein Biopestizid extrahiert. Sara Hadjiali, Geschäftsführerin der Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg (PPM), sagte der DPA, dass die Schalen getrocknet und die Nebenbestandteile extrahiert worden seien. Auch Raps- und Sonnenblumenschalenextrakte kommen zum Einsatz.

Das Forschungsprojekt begann Anfang Januar. Es läuft über zwei Jahre und wird laut PPM vom Bund mit rund 750.000 Euro finanziert. Die wissenschaftliche Betreuung obliegt der Technischen Universität Berlin. Beteiligt sind auch zwei Firmen. Eines der Unternehmen, das Biomasse produziert, ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen, wird den Test durchführen.

Den Angaben zufolge gibt es aus technischen und wirtschaftlichen Gründen derzeit keine ökologisch weniger strengen und nachhaltigen Methoden zur Bekämpfung von Insekten wie zum Beispiel schädigenden Bäumen. Substanzen in den Schalen sollen nun als Basis für natürliche Biopestizide getestet werden.

Das Projekt beinhaltet auch eine stärkere Verwendung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen, sagte Hadjiali. „Die Industrie wird sich künftig stärker auf heimische Ressourcen konzentrieren müssen. Hülsenfrüchte werden noch wichtiger.“

Die Ackerbohne ist eine Hülsenfrucht, die auch in Orten wie Sachsen-Anhalt angebaut wird Nach Ernteschätzungen für Oktober 2022 wurden in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr rund 4.300 Tonnen Ackerbohnen geerntet, wie das Statistische Landesamt auf Nachfrage mitteilte.So wurden laut Hadjiali früher Bohnen zu Mehl verarbeitet, neuerdings aber diese Bohnen wurden hauptsächlich als Tierfutter verwendet. Zum Beispiel können vegane Hüllen für Wurst und Käse auch aus Kidneybohnen hergestellt werden, sagte Hadjiali. Diese haben einen hohen Proteingehalt.

PPM ist ein privatwirtschaftliches Institut untersuchen beispielsweise, wie neuartige Öle und Proteine ​​verarbeitet und Nebenprodukte sinnvoll verwertet werden.Das Kernteam besteht aus rund 20 Mitarbeitern – Laboranten, Biochemiker, Biotechnologen, Lebensmitteltechnologen.

Die Ursprünge von Das Institut lässt sich bis in die DDR zurückverfolgen, damals befand sich in der Stadt der Magdeburger Öl- und Margarinekomplex, das Institut wurde 1993 gegründet, vor 30 Jahren war PPM wie ein modernes Start-up, heute sind es 40 Mitglieder “In seinem Netzwerk”, sagte der Geschäftsführer. “Seitdem wurden mehr als 120 Forschungsprojekte abgeschlossen.

Besonders kleine Unternehmen haben oft keine eigenen Entwicklungsabteilungen. Neue Projekte, sagte Hadjiali. “Manchmal ist es schwierig beschäftigen uns allein. Wir begleiten Unternehmen von der Idee bis zur Marktreife. Beispielsweise wurden Parkettbeschichtungen aus Pflanzenölen oder Farben aus Algen mitentwickelt.

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