Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat ein Forschungsprojekt zur Erprobung von Impfungen gegen Vogelgrippe gestartet. Im Rahmen des Projekts sollen ab September bei 50 Gänsen in einem Hochsicherheitsstall auf der Insel Riems bei Greifswald verschiedene Wirkstoffe getestet werden. Nach entsprechenden Impfungen und in einem bestimmten zeitlichen Abstand würden die Tiere dann Vogelgrippe-Viren ausgesetzt, sagte eine FLI-Sprecherin am Mittwoch. Zuvor hatte der NDR berichtet.
Angesichts der inzwischen ganzjährig und aktuell global grassierenden Vogelgrippe gibt es auch in Europa Überlegungen, Geflügel zu impfen. In der EU ist das – anders als etwa in manchen asiatischen Ländern – bislang nicht erlaubt.
Den FLI-Experten zufolge ist neben den Kosten auch die aufwendige Überwachung eine mögliche Herausforderung bei umfassenden Impfungen So bestehe etwa die Gefahr, dass Tiere durch die Impfung augenscheinlich gesund seien, aber dennoch das Virus übertragen könnten. Auch könnten Impfungen das Virus zusätzlich unter Druck setzen, sich anzupassen, um eine Immunität zu umgehen.
Gänse standen laut FLI bislang nicht im Fokus von Impfstoffstudien. Laut Experten stresst es Gänse, wenn sie nicht ins Freie können, und es behindert ihre Fortpflanzung. Im Freien steigt allerdings das Risiko für eine Ansteckung bei Wildvögeln. Im Rahmen eines zweiten Studienteils soll auch die etwaige Langzeitimmunität kontrolliert werden.