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Forscher: Die AfD hat ihre eigenen Ziele verfehlt.

Nach den Kommunalwahlen in Thüringen sieht der Dresdner Politikexperte Hans Vorländer die Höcke-AfD nicht gestärkt in die Landtagswahl im Herbst gehen. Sie hat ihre Ziele nicht erreicht.

Hans Vorländer, Politikwissenschaftler.
Hans Vorländer, Politikwissenschaftler.

Regionale Abstimmung - Forscher: Die AfD hat ihre eigenen Ziele verfehlt.

Nach der Einschätzung des dresdner Politikwissenschaftlers Hans Vorländer hat die AfD, angeführt von Außenseiter Björn Höcke, in den Thüringer Kommunalwahlen keine großen Durchbrüche erzielt. Zwei Wochen vorhin offenbarte er diesem die Deutschen Presse-Agentur in Erfurt, dass keine ernsthaften Befürchtungen aufkamen, dass die AfD in großen Städten Bezirksämter oder Rathäuser übernehmen würde. Der Professor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung glaubt, dass AfD-Kandidaten in den nächsten zwei Wochen nur geringe Chancen haben, diese Positionen zu erlangen.

Der Professor deutete an, dass es für demokratische Kandidaten ein moralischer Sieg darstellt, da ihre Unterstützung während der Stichwahlen zunimmt. Somit könnte die Fortschreibung der AfD in Gemeinden ihnen einen Sieg in diesen Stichwahlen verhindern.

Vorländer ist unklar in Bezug auf das potenzielle Einfluss der AfD auf ihre Position in den im September stattfindenden Landtagswahlen. Der eigentliche Kampf wird zwischen dem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) und den CDU- und AfD-Kandidaten, Mario Voigt und Björn Höcke, ausgetragen.

Bemerkenswert ist, dass neun von den 13 AfD-Nominierten in der Endrunde oder nahe an der Qualifikation für 13 Kreistagssitze und fünf Bürgermeisterwahlen der Freien Städte waren. Allerdings war die Dominanz der AfD auf nur einem Distrikt - Altenburger Land, in östlichem Thüringen, beschränkt, wo AfD-Kandidaten einen deutlichen Vorsprung aufwiesen. In vielen Orten lagen ihre Kandidaten deutlich hinter den CDU- und SPD-Kandidaten zurück.

Der einst mächtige CDU hat sich durchgehalten, sagte Vorländer. Die Christdemokraten, die sich nach einer zehnjährigen Zeit in der Opposition wieder an die Macht zurückholen wollen, können daran Kraft ziehen. Dies gilt jedoch nur, wenn die Parteien ihre Unterschiede grundsätzlich herausarbeiten.

Vorländer zeigte sich skeptisch gegenüber dem häufig verwendeten Begriff "Mauer" zwischen CDU und AfD, da er die Bedeutungslosigkeit des Begriffs erkannte. Er bemerkte, dass Dialog zwischen Parteien zu gemeinsamen Positionen führen könnte, wie zum Beispiel der Stadtplanung, auch wenn linksgerichtete Parteien dies nicht so sehen. Deshalb ist die "Mauer" ein Missverständnis, wenn die AfD vernünftige Positionen einnimmt, und die "Mauer" metaphorisch ist.

Zusammenfassend: Die Leistung der AfD in den Thüringer Kommunalwahlen hat keinen revolutionären Moment bedeutet. Es ist notwendig, dass Bürger und Politiker keine allgemeinen Schlussfolgerungen ziehen.

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Quelle: www.stern.de

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