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Fordert Gefängnis nach Brand in Flüchtlingsheim

Im Oktober 2022 brannte in Groß Strömkendorf bei Wismar ein als Unterkunft für Flüchtlinge genutztes Hotel ab. Als Tatverdächtiger wurde ein Feuerwehrmann identifiziert. Ihm drohen nun Jahre im Gefängnis.

Tische und Stühle für Zeugenaussagen stehen im Verhandlungsraum des Bezirksgerichts bereit. Foto.aussiedlerbote.de
Tische und Stühle für Zeugenaussagen stehen im Verhandlungsraum des Bezirksgerichts bereit. Foto.aussiedlerbote.de

Gerichtsverhandlung - Fordert Gefängnis nach Brand in Flüchtlingsheim

Nach einem fast siebenmonatigen Indizienverfahren hat die Staatsanwaltschaft einen Feuerwehrmann für den Brand im Flüchtlingsheim in Grostrunkendorf bei Wismar für schuldig befunden. In einem vierstündigen Plädoyer am Donnerstag vor dem Schweriner Landgericht forderten Vertreter der Staatsanwaltschaft, den Mann wegen mehrfacher Brandstiftung und zweifacher schwerer Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten zu verurteilen.

Der 33-Jährige schwieg während des gesamten Prozesses und gab ihm vor, für eine Reihe von Bränden verantwortlich zu sein, die im Brand von Groß Strömkendorf ihren Höhepunkt fanden. Selbst in seinen letzten Worten erwähnte er das Feuer nicht. Er hoffe nur, dass „das endlich vorbei ist“, sagte er.

Die Staatsanwaltschaft macht die Angeklagten für mindestens 7 von 18 Bränden in der Gegend zwischen April und Oktober 2022 verantwortlich. Sie waren nach Auswertung der Mobilfunkdaten davon überzeugt, dass sich der Angeklagte kurz vor dem Brand in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatte. Darüber hinaus wurden auch kleinere Waldflächen, ein Carport, ein Strohballenmiethaus und ein provisorisches Wohnhaus niedergebrannt.

In seinem Plädoyer führte der Verteidiger fehlende Beweise dafür an, dass sein Mandant der Täter sei. Anwälte argumentierten, dass die Beweiskette unzureichend sei und es kein stichhaltiges Motiv gebe. Er forderte die Freilassung eines Mannes, der als Feuerwehrmann auf der Wismarer Werft arbeitete und Mitglied zweier freiwilliger Feuerwehren war. Verteidiger beklagten teilweise „schlampige Polizeiarbeit“ und stellten die Berichterstattung über den Zeitpunkt des Brandes in Groß Strunkendorf in Frage.

Bei dem Brand am 19. Oktober 2022 wurde das ehemalige Hotel „Schäfereck“, in dem zum Zeitpunkt des Vorfalls 14 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine lebten, größtenteils zerstört. Die Bewohner konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Niemand wurde verletzt. Der Sachschaden wird auf etwa 7,5 Millionen Euro geschätzt. Das Gebäude wurde komplett abgerissen.

Der Fall erregte landesweites Aufsehen, weil bereits vor der Tat Hakenkreuze am Brandort gesehen wurden. Der Verdacht, dass die Brandstiftung möglicherweise von Rechtsextremisten begangen wurde, bestätigte sich im Rahmen der Ermittlungen jedoch nicht.

Der Angeklagte wurde kurz nach dem Brand festgenommen. Die Gerichtsverhandlung gegen ihn beginnt am 10. Mai 2023. Im Juli ließ ihn das Gericht während des Prozesses erneut frei, da kein dringender Strafverdacht festgestellt werden konnte. Das Urteil wird am 8. Dezember verkündet.

In seinem Plädoyer sagten die Staatsanwälte, der 33-Jährige sei aus dem Wunsch nach Anerkennung motiviert gewesen, als er das Feuer gelegt habe. Der Mann wollte sich in einem besonders positiven Zug als neuer Heerführer seiner Heimatstadt empfehlen. Er war der einzige Soldat, der alle 18 Brände bekämpfte. Der Staatsanwalt führte weiter aus, dass die Brandserie nach der Inhaftierung des Angeklagten nicht fortgesetzt worden sei.

Das Gespräch mit seiner Verlobten ergab seiner Meinung nach auch, dass der Mann für den Brand in Groß Strömkendorf verantwortlich war. Kurz nach dem Brand recherchierte er auch im Internet, wo sich Mobiltelefone in Funkzellen befinden und was man tun kann, wenn die Polizei ermittelt. „Daraus lässt sich nur schließen, dass er das Feuer gelegt hat. Es bestehen keine begründeten Zweifel“, sagte der Staatsanwalt.

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Quelle: www.stern.de

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