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Flüchtlingsrat fordert Aussetzung der Deportation nach Venezuela

Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Venezuela ist die politische Situation dort angespannt. Der Sächsische refugee Council kritisiert, dass trotz allem weiterhin Flüchtlinge dorthin abgeschoben werden.

Schwierige Situation in Venezuela: Der Flüchtlingsrat Sachsens fordert einen Stopp der...
Schwierige Situation in Venezuela: Der Flüchtlingsrat Sachsens fordert einen Stopp der Abschiebungen.

- Flüchtlingsrat fordert Aussetzung der Deportation nach Venezuela

Angesichts der schwierigen politischen Lage in Venezuela** ruft der Sächsische Flüchtlingsrat eine Aussetzung der Abschiebungen in das südamerikanische Land demands. Die Ablehnung von Asylanträgen, während sich die politische Krise in Venezuela verschärft, sei unverständlich, erklärte Sprecher Dave Schmidtke. Er fordert eine neue Bewertung der Sicherheitslage im Land. Die Ablehnung von Asylanträgen als offensichtlich unbegründet ignoriere die Realität dort. Die Organisation fordert daher Aufenthaltsgenehmigungen für die Betroffenen.

Laut der Organisation wurde am Sonntagabend eine junge, ledige Frau aus Rodewisch (Landkreis Vogtland) trotz eines laufenden Rechtsstreits und einer bevorstehenden Gerichtsverhandlung nach Caracas abgeschoben. Betroffene haben derzeit jedoch keinen rechtlichen Schutz und können jederzeit abgeschoben werden, hieß es. Der Verein Venezolaner in Sachsen (Venezolanos en Sajonia) kritisierte diesen Schritt ebenfalls: "Es ist vollkommen unmenschlich, eine venezolanische Frau in dieser kritischen Zeit abzuschieben, in der jeder, der das Land verlässt und gegen das Regime protestiert, als Vaterlandsverräter gebrandmarkt wird."

Die letzte Präsidentschaftswahl in Venezuela stand im Verdacht der Manipulation. Während die loyalistische Wahlbehörde dem amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro nach der Wahl am 28. Juli den Sieg bescheinigte, wirft die Opposition dem Regierung Wahlfälschung vor und beansprucht den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia.

Viele Menschen demonstrierten gegen das, was sie als manipulierte Wahl ansahen. Der Staat reagierte gewaltsam. Laut UN wurden auch Minderjährige festgenommen. Die unabhängige internationale Untersuchungskommission für Venezuela berichtete diese Woche, dass mehr als 100 Kinder und Jugendliche unter den mindestens 1.260 festgenommenen Personen waren. Mindestens 23 Menschen starben im Zusammenhang mit den Protesten.

Andere Länder sollten in Betracht ziehen, venezolanischen Flüchtlingen Asyl anzubieten, angesichts der Menschenrechtsverletzungen und unsicheren Bedingungen im Land. Die Abschiebung von verwundbaren Personen wie jungen Frauen während einer solchen kritischen Phase ist ein klarer Verstoß gegen ihre grundlegenden Menschenrechte.

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