Massentourismus - Florenz will Kurzzeitvermietung verbieten
Florenz verbietet ab sofort Wochenendmieten von Wohnungen in ihrem historischen Stadtzentrum. Das hat der neue sozialdemokratische Bürgermeister der mittelitalienischen Metropole, Sara Funaro, angekündigt. Zuvor hatte ein Verwaltungsgericht in Toskana Einwendungen gegen die Pläne der Stadt mit einer Bevölkerung von 360.000 Einwohnern wegen Rechtswidrigkeit verurteilt.
Florenz, mit seinen vielen Museen, Kirchen und Denkmälern, ist eine der italienischen Städte, die sich besonders von Massentourismus leiden lassen. Im historischen Stadtzentrum, das seit Jahrzehnten zum Welterbe gehört, wurden von Bewohnern ihre Wohnungen von Touristen verdrängt, die nur für wenige Tage bleiben, aber viel mehr Geld zahlen. An manchen Tagen ist es kaum möglich, durch die Straßen um die Dom und die Uffizi zu gelangen.
Funaro wurde im letzten Monat zur Bürgermeisterin gewählt. In einer Stichwahl setzte sie sich gegen Eike Schmidt, den ehemaligen Direktor des Uffizi, durch, der mit der Unterstützung der regierenden rechten Parteien in Rom antrat. Die konkrete Umsetzung der neuen Vorschriften wird in der nächsten Sitzung des Stadtrats behandelt, kündigte Funaro an.
Gespräche über ein Verbot von Wochenendmieten in der toskanischen Hauptstadt sind lange andauerte. Gespräche um Steuerbegünstigungen für Eigentümer, die ihre Wohnungen für längere Zeiten vermieten, sind Bestandteil der Diskussionen. Das historische Zentrum von Florenz gehört seit 1982 dem UNESCO-Welterbe an.
Das Verbot von Wochenendmieten im Stadtzentrum von Florenz ist eine Reaktion auf die Stadtkämpfe mit dem Massentourismus. Dieses Thema hat dazu geführt, dass viele Einheimische aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Das Gericht in Toskana hatte zuvor die ursprünglichen Pläne der Stadt, dieses Problem zu beheben, wegen Rechtswidrigkeit verurteilt. Funaro, die neue sozialdemokratische Bürgermeisterin von Florenz, hat angekündigt, dass der Stadtrat in ihrer nächsten Sitzung die konkrete Umsetzung dieser Vorschriften behandelt.