Schon vor Silvester kam es zu gefährlichen Zwischenfällen mit Böllern und Kanonen. Im nordhessischen Neukirchen ist ein 21-jähriger Mann schwer verletzt worden, als ein Böller durch eine Fensterscheibe ins Haus geschleudert wurde. In Gera sollen Jugendliche mit Böllern und Raketen auf andere geschossen und dabei einen Neunjährigen verletzt haben, auch in Berlin und Peine wurden Polizisten mit Feuerwerkskörpern und Raketen angegriffen.
In Seelze bei Hannover wurde ein blindes Pferd aus dem Rhein gerettet, nachdem es vermutlich von Böllern aufgeschreckt worden war, aus der Koppel rannte und in den Fluss stürzte. Bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Berlin-Neukölln sind zahlreiche Feuerwerkskörper gestohlen worden. Vier oder fünf mutmaßliche Täter konnten entkommen, nachdem sie einem 40-jährigen Angestellten Tränengas ins Gesicht gesprüht hatten.
Der Gebrauch von Feuerwaffen ist nur an Silvester erlaubt
Die Berliner Polizei erinnerte daran, dass das Abbrennen von Feuerwerkskörpern nur an Silvester erlaubt ist. Polizeisprecherin Anja Dierschke sagte am Freitag gegenüber RBB Inforadio, die Polizei habe Maßnahmen ergriffen. „Vor allem, wenn sich Leute zusammenschließen und Feuerwerk im Voraus nutzen.“
Ab Donnerstag wird Feuerwerk in Deutschland verkauft. In vielen Städten sind bereits laute Schüsse zu hören. Feuerwerk darf nur zwischen 18:00 Uhr am 31. Dezember und 6:00 Uhr am 1. Januar gezündet werden.
Die Berliner Polizei rechnet an Silvester mit einer Situation wie vor Corona, mit zusätzlichen 1.100 Polizisten im Einsatz. Feuerwehr und Rettungsorganisationen kündigten an, mehr als 1400 Menschen im Einsatz zu sein.
Rettungshubschrauber im Einsatz
Bei dem Vorfall in Neukirchen (Hessen), an dem zunächst Unbekannte beteiligt waren, wurde am frühen Freitagmorgen ein Fenster in der Wohnung des Mannes eingeschlagen, teilte die Polizei mit. Dann flogen Feuerwerkskörper durch die zerbrochenen Glasfenster. Der 21-Jährige erlitt schwere Verletzungen an der Hand. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn ins Krankenhaus Gießen. Wegen der Gefahr und der schweren Personenschäden sowie des Verdachts der Explosionsursache ermittelt die Kriminalpolizei nun gegen Unbekannt.
Bei Guerras Vorfall mit dem 9-jährigen Mädchen konnte die Polizei den jungen Mann als mutmaßlichen Täter identifizieren und einen Ausweisungsbefehl erlassen.
Feuerwerk auf Polizei abgefeuert
Anwohner in Peine riefen die Polizei, nachdem sie am Freitagabend einen lauten Knall gehört hatten: Silvesterrakete. Den Angaben zufolge flog es auf die Polizei zu und explodierte neben ihnen. Auch Rettungskräfte wurden mit Böllern beworfen, die daraufhin Verstärkung anforderten. Die Beamten veröffentlichten mehrere lokale Referenzen und konnten vier einzelne Details identifizieren. Der Rest floh.
In Neukölln, Berlin, wurde eine Polizistin mit Feuerwerkskörpern beworfen und dabei am Ohr verletzt. Wie die Polizei mitteilte, kontrollierten der Beamte und weitere Beamte am Donnerstag in der Hermannstraße einen 17-jährigen Jungen, der im Verdacht stand, eine Feuerwerksrakete über die Straße abgefeuert zu haben. Plötzlich betritt ein Mann den Flur und feuert Feuerwerkskörper auf vier Einsatzkräfte – gefolgt von einem lauten Knall. Die Polizistin beendete nach einer Behandlung im Krankenhaus ihren Dienst.
Die Polizei identifizierte später einen 18-jährigen Mann in der Nähe als Verdächtigen, so die Polizei. Gegen den Mann wird ermittelt, weil er eine Explosion verursacht, einen Polizeibeamten angegriffen und gefährliche Körperverletzung verursacht hat.