Der ungewöhnlich trockene und heiße Sommer des vergangenen Jahres hat die Feuerwehr in Baden-Württemberg äußerst stark auf Trab gehalten. Die Zahl der Einsätze nach Bränden durch die extreme Dürre schnellte landesweit um mehr als ein Viertel (28 Prozent) auf 21 195 in die Höhe. Das sei ein neuer Höchststand, bilanzierte das Innenministerium am Dienstag mit Blick auf die Feuerwehrstatistik des Landes. Lediglich im sogenannten Jahrhundertsommer 2003 seien die Zahlen ähnlich hoch gewesen. Zuerst hatte der SWR darüber berichtet.
Insgesamt rückte die Feuerwehr 2022 allerdings etwas weniger aus als im Jahr zuvor. Grund sei vor allem, dass der Sommer des Jahres 2021 nass und die Zahl der Hochwassereinsätze überdurchschnittlich hoch gewesen sei. Insgesamt registrierte die baden-württembergische Feuerwehr im vergangenen Jahr 124.335 Einsätze und Alarmierungen (2021: 128 302). Den größten Anteil mit 43 Prozent hatten Technische Hilfeleistungen wie zum Beispiel das Retten von Menschen aus Autos nach Unfällen oder das Beseitigen von Sturmschäden.
Bei mehr als jedem fünften Einsatz (21 Prozent) musste die Feuerwehr allerdings nach einem Fehlalarm auch unverrichteter Dinge wieder abrücken. Die Zahl dieser Einsätze ist laut Statistik um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
In Baden-Württemberg engagieren sich nach Angaben des Innenministeriums auch Jahr für Jahr mehr Feuerwehrangehörige: Im vergangenen Jahr waren 114.861 von ihnen in den Gemeindefeuerwehren engagiert (2021: 113.740), die überaus meisten (112.262) von ihnen ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr. Weiterhin interessiert zeigt sich auch der Nachwuchs: Das Ministerium zählte im vergangenen Jahr 34.428 Mitglieder der Jugendfeuerwehren im Südwesten (plus 7,5 Prozent), davon 6924 Mädchen (plus 9,3 Prozent). Im vergangenen Jahr war bereits fast jedes fünfte Mitglied der Jugendfeuerwehren weiblich, bei der Feuerwehr insgesamt sind etwas mehr als 7 Prozent Mädchen oder Frauen.